Neuer Blick auf die Flusspferde und Krokodile im Zoo

Hippo-Dame Jenny hat die Pille abgesetzt — jetzt hofft man auf baldigen Nachwuchs im Hippodom.

Neuer Blick auf die Flusspferde und Krokodile im Zoo
Foto: Eppinger

Köln. Gerade an nasskalten Wintertagen ist der mollig warme Hippodom mit seinen Flusspferden, Krokodilen und Erdferkel Himba bei den Zoobesuchern sehr angesagt. Fröhlich toben Kinder durch die künstliche Flusslandschaft und sind begeistert, wenn sich das Hippo-Trio einmal aus der Nähe an der Glasscheibe den Besuchern zeigt. Ab sofort können die Hippos und Krokodile in ihren großen Wasserbecken aus einer neuen Perspektive betrachtet und fotografiert werden. Am Ende der großen Glasscheiben mit Unterwassereinsicht betreten Gäste jetzt den Eingang zu einer nachgebauten Goldmine. Das ermöglicht verdunkelte Einblicke ohne Spiegeleffekte.

Die Mine ist etwa zehn Meter lang und 2,50 Meter hoch. Ihr Inneres ist mit den für Minen typischen Zementmörtel-Elementen, Holzträgern und Holzverkleidungen gestaltet. Besucher wandern zudem an originalgetreuen Minenrequisiten wie Öllampen, Haken und Ketten vorbei. Die Anlage öffnet sich links und rechts mit lichtgedämpften Acrylglas-Sichtfenstern hin zu den Wasserbecken.

Eventuell steht schon bald eine weitere Neuerung im Kölner Hippodom an. Denn der Zoo lässt ab jetzt die Pille bei Flusspferddame Jenny — 28 Jahre — weg. Ihre letzte Geburt war Bulle Kavango im Jahr 2002. Zuchtbulle wird wie damals der 25-jährige Albert sein. Die Pille hat bei Flusspferden übrigens die Größe eines Briketts.

Die Tragzeit bei beträgt acht Monate. Es ist aber nicht sicher, ob Jenny nach der langen Verhütung wieder fruchtbar wird. Der Zoo verhütete bislang, da zunächst die technischen Mängel an der Filteranlage behoben werden mussten. Zudem ist es recht schwer, Flusspferdnachwuchs an andere Zoos zu vermitteln. Das zweite Weibchen Afro bekommt aus diesem Grund weiterhin die „Pille“.

Waren Flusspferde früher weit verbreitet, gelten sie heute als gefährdet. Die Gründe sind vielfältig. Hauptursache ist die Lebensraumzerstörung. Es gibt kaum noch natürlich erhaltene Flusslandschaften. Durch die Verbauung der Flüsse sind viele der verbliebenen Populationen voneinander isoliert. In Regionen, wo der Siedlungsbau zu nah an die Lebensräume heranreicht, kommt es zu gravierenden Konflikten.

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