Neuer Anlauf für Raststätte

Der Landesbetrieb Straßenbau sichert eine erneute und erweiterte Überprüfung aller denkbaren Standorte zu.

Burscheid. Wolfgang Schmitt ist kein Mann für den theatralischen Auftritt. Der Leiter der Planungsabteilung des Landesbetriebs Straßenbau lässt die brisanten Sätze beinahe beiläufig fallen: "Wir werden alles wieder in den Topf werfen und untersuchen" beispielsweise. Oder: "Wenn es bessere Standorte gibt, werden wir uns dem nicht verschließen."

Glaubt man dem Auftritt der beiden Vertreter des Landesbetriebs im Stadtentwicklungsausschuss, dann sind in der Diskussion um die geplante Autobahnraststätte an der A 1 wieder alle Ergebnisse auf null gesetzt. Die Untersuchungen beginnen von vorne.

"Die Heftigkeit der Reaktionen zu einem ganz frühen Zeitpunkt" habe ihn überrascht, räumte Schmitts Planungskollege Laurenz Braunisch ein. "Aber wenn es massive Bedenken gibt, müssen wir Alternativstandorte suchen."

Bei dem Bemühen, im Abschnitt zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen und Wuppertal zusätzliche Lkw-Stellplätze zu schaffen, seien die Standorte Bürgerbusch und Bayer-Deponie in Leverkusen zwar "keine Favoriten", aber sie würden in der nun angekündigten neuerlichen Untersuchung mit berücksichtigt.

Braunisch rückte auch von dem Anspruch ab, dass unbedingt eine paarige, das heißt beidseitige Anlage entstehen müsse. Offenbar ist jetzt auch denkbar, dass die in beiden Fahrtrichtungen benötigte Anlagen an unterschiedlichen Standorten realisiert werden.

An der Notwendigkeit an sich ließ Braunisch aber keinen Zweifel. "Wir brauchen in beiden Richtungen je 60zusätzliche Lkw-Stellplätze". Am bisherigen Standort Remscheid werde "nach unserer Einschätzung jeder zusätzliche Stellplatz, der ins Tal oder in den Berg hinein entsteht, zu teuer". Zwar blieben die bereits vorhandenen Stellplätze Teil des Gesamtkonzepts für diesen Streckenabschnitt der A 1. Aber Remscheid allein reiche nicht aus.

Dem Kostenargument mochten die Burscheider Kommunalpolitiker nicht ohne Weiteres glauben. Dafür gab es vor den zahlreichen Zuhörern viele eindeutige Ablehnungsbekundungen zu einem Standort Burscheid.

"Die relative Nähe zur Anwohnerschaft ist aus unserer Sicht ein K.-o.-Kriterium", sagte der Ausschussvorsitzende Michael Baggeler (BfB). Und Altbürgermeister Gustav Ringelberg (CDU) setzte noch einen drauf: "Burscheid sagt Nein - bis zum Gehtnichtmehr."

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