Neuanfang nach zwei Wasserschäden

Das Schützenhaus ist lahmgelegt. Das Foyer muss getrocknet, der Boden im Saal erneuert werden. Die Schützen wollen die Sanierung für einen Imagewechsel nutzen.

Burscheid. Für die Burscheider Schützen kommt es in diesem Jahr besonders dicke: Zwei massive Wasserschäden — und zwei weitere mit geringerem Ausmaß am Heizungssystem und an einer Außenwand — haben das Schützenhaus derzeit nahezu lahmgelegt. Mit Trocknern und Schläuchen wird die Feuchtigkeit jetzt aus dem Boden des Foyers gezogen. Der Holzboden im Saal musste sogar vollständig herausgerissen werden. Die Bogenschützen, die dort mittwochs trainieren, müssen sich nun erst mal mit Theorie begnügen. Und das nächste große Fest im Saal, der närrische Sturm auf das Rathaus im Februar, steht derzeit noch in den Sternen.

Zwar können die „Schützenstube“ und die Schießanlage uneingeschränkt genutzt werden, doch müssen bei Veranstaltungen im Foyer wie am Wochenende die Trockner beiseite geschafft und der Baustellencharakter entschärft werden. Schon im Oktober 2016, so vermutet Schützen-Geschäftsführer Andreas Tonn, muss die erste Feuchtigkeit durch die Decke im Foyer eingedrungen sein. „Aber erst im August dieses Jahres ist das Ausmaß bekannt geworden.“ Und die Ursache: Ein Defekt am System der Kühltruhen eines Supermarktes darüber, sagt der Schütze. Doch die Versicherungsfragen seien geklärt. 12 000 Euro betrage der Schaden an der Decke, insgesamt 25 000 Euro müssten aber zur Instandsetzung des Foyers aufgebracht werden. Einen vierstelligen Betrag verschlinge allein die Restauration einer historischen Fahne, die im Eingangsbereich ausgestellt war.

Für einen noch größeren Schaden sorgte eine Hebeanlage ohne Strom im Schankbereich des Saals vor wenigen Wochen. Wasser lief aus und bedeckte den gesamten Holzboden, der mit der Styropordämmung darunter herausgerissen werden musste und nun erneuert wird. 45 000 Euro kostet das, ebenfalls sei hier mit einer Versicherungsleistung zu rechnen. Nicht ganz klar ist laut Pressesprecher Chara Kyriasoglou jedoch, ob noch ein massiver Eingriff erfolgt. „Eventuell muss die Außenwand geöffnet werden.“ Daran hänge auch die zeitliche Perspektive für künftige Veranstaltungen. Je größer der Eingriff, desto länger dauere die Instandsetzung.

Doch der Schützen-Geschäftsführer hat den Blick längst weiter nach vorne gerichtet, um künftig auch über eine neue optische Außendarstellung einen besseren Zuspruch aus der Öffentlichkeit zu bekommen. „Wir wollen ein anderes Gesicht zeigen.“ Das Image des bierlastigen Sommerbrauchtums müsse abgelegt werden. „Wir wollen ein Verein sein, der für alle da ist.“ Erste Akzente seien beispielsweise mit den Bogenschützen gesetzt worden. Eine Kooperation mit der Johannes-Löh-Gesamtschule stehe in Aussicht. Möglicherweise mit einer AG für Schüler. Überhaupt schwebt Tonn vor, dass die Jugendabteilung einen anderen Stellenwert bekommt. „Ich möchte in Kooperation treten beispielsweise mit dem Tischtennis- und dem Badmintonverein.“ Natürlich müsse der Vorstand zustimmen. Aber alle profitierten davon. „Ziel soll natürlich sein, dass alle, die diese Angebote nutzen, sich irgendwann mit dem Verein identifizieren und sich einbringen.“

Auf sich aufmerksam machen wolle man auch durch eine andere Außendarstellung. Die wolle man schon mit der Sanierung des Schützenhauses verwirklichen. Außen sollen eine Säule und eine auffällige Lichttafel (BSV — Burscheider Schützenverein) zeigen, wo die Schützen zu Hause sind. Und im Foyer wollen Tonn und Kyriasoglou die Decke schwarz gestalten, um das illuminierte Wappen des Vereins optisch gut wirksam zu machen.

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