Millionenförderung für Nierenforschung

Uniklinik Köln bekommt neue Klinische Forschergruppe mit insgesamt 19 Wissenschaftlern.

Millionenförderung für Nierenforschung
Foto: Eppinger

Köln. Weltweit leiden mehr als 200 Millionen Menschen an den Folgen einer chronischen Niereninsuffizienz. Dabei spielen Erkrankungen des Nierenfilters, der Glomeruli, eine herausragende Rolle. Dieses zunehmend detaillierte Verständnis hat jedoch nicht zu verbesserten Therapieoptionen geführt. Genau dies haben sich nun 19 Wissenschaftler der Uni Köln und der Uniklinik Köln unter der Leitung von Prof. Thomas Benzing, Direktor der Klinik II für Innere Medizin und Leiter des Zentrums für Molekulare Medizin Köln, und Prof. Paul Brinkötter in einer soeben bewilligten Klinischen Forschergruppe zur Aufgabe gemacht.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat nun die Förderung der Klinischen Forschergruppe bewilligt. Die Förderung läuft bis 2020 und umfasst Fördermittel in Höhe von rund vier Millionen Euro. Das Team der Klinischen Forschergruppe besteht aus klinisch tätigen Ärzten und Biologen, die große Erfahrung aus der Grundlagenforschung einbringen. Im Rahmen dieser Klinischen Forschergruppe werden molekulare Erkenntnisse über spezifische Signalwege sowie Genmutationen, die an der Entwicklung glomerulärer Erkrankungen beteiligt sind, ausgenutzt, um neue, diagnostische und therapeutische Ansätze zu etablieren. Die Forschergruppe profitiert dabei von den Ressourcen und Möglichkeiten der Uni Köln.

Mit der Etablierung der Forschergruppe wird in Köln eine entscheidende Lücke zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung geschlossen, indem Experten aus beiden Disziplinen sich zusammenschließen, um ihre Energie auf die Verbesserung der Behandlung von Patienten mit glomerulären Erkrankungen zu richten.

Prof. Benzing, Sprecher der neuen Klinischen Forschergruppe, erklärt: „Wir werden Kräfte bündeln, um pathophysiologische Prinzipien, die an Modellorganismen untersucht wurden, und neu identifizierte genomische Veränderungen bei Menschen in die Krankenversorgung zu übertragen. Es geht uns darum, neue diagnostische und therapeutische Verfahren für Patienten zu entwickeln. Dies ermöglicht uns ein besseres Verständnis der individuellen Krankheitsmechanismen und die Identifizierung von Markern für unsere Diagnostik. Wir hoffen, schnellere, maßgeschneiderte therapeutische Maßnahmen entwickeln zu können.“

Die Klinische Forschergruppe basiert auf der engen Kooperation der Klinik II für Innere Medizin, des Instituts für Pathologie, der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sowie des Instituts für Humangenetik an der Uniklinik Köln. Die Klinische Forschergruppe ist eng in den Forschungsschwerpunkt „Lebenswissenschaften“ der Universität Köln eingebunden und kooperiert eng mit dem Zentrum für Molekulare Medizin Köln.

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