Aufstieg in die 3. Liga Middendorf: „Wir sind ein Handballdorf, aber wir sind keine Gallier“

Der Macher der Panther, Hans-Jürgen Middendorf, spricht über die Zukunft des Teams in der 3. Liga.

Aufstieg in die 3. Liga: Middendorf: „Wir sind ein Handballdorf, aber wir sind keine Gallier“
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Großen Anteil am Erfolg der Panther hat „Macher“ Hans-Jürgen Middendorf. Er leitet schon seit vielen Jahren die Geschicke der Mannschaft aus dem Hintergrund. Dem BV stand der Unternehmer (64) Rede und Antwort.

BV: Herr Middendorf, hat man sich im Vorfeld lange überlegt, ob man im Falle des Falles den Aufstieg annimmt? Und ist die Entscheidung nach den negativen Erlebnissen aus der Vergangenheit schwer gefallen?

Hans-Jürgen Middendorf: Eigentlich waren diese Ereignisse von damals der Grundstein für den jetzigen Aufstieg. Wir haben nach der desaströsen Saison in der Regionalliga aus den Fehlern gelernt und bereits im Jahr 2011 einen soliden Plan für die kommenden Jahre zusammen mit allen Beteiligten aufgestellt. Der Panthervorstand mit Frank Jörgens (TGH) und Michael Kotthaus (BTG) und die Hauptvereine mit den Vorsitzenden Knut Cromm (BTG) und Horst Buttkus (TGH) ziehen seitdem an einem Strang. Das ist sehr wichtig. Eine Teilnahme an der dritten Liga kann kein Schnellschuss und kein Alleingang einiger weniger Personen sein, das ist uns jetzt klar.

BV: Wie will man die dritte Liga sportlich, organisatorisch und finanziell stemmen?

Middendorf: Der finanzielle Aufwand allein durch den Spielbetrieb wird uns rund 10 000 Euro mehr kosten. Dazu kommen Reisekosten, die aber mit 2500 Euro nicht so ins Gewicht fallen, da viele Drittligisten in unmittelbarer Nähe beheimatet sind. Die Sponsorengewinnung und -bindung betreiben wir seit 2011 ganz anders als vorher. Hier haben wir jetzt zuverlässige Partner, die den Schritt in die dritte Liga finanziell mitmachen. Wir haben in den vergangenen Jahren solide gearbeitet, für die kommende Saison gibt es einen Businessplan für jeden einzelnen Monat. Bei den Spielergehältern bleibt alles gleich. Keiner hat höhere Forderungen gestellt.

BV: Und wie sieht es mit den Spielern selbst aus?

Middendorf: Mit Kai Middendorf, David de la Fuente und Simon Kluge werden drei Spieler aus dem Kader in Zukunft nicht mehr aktiv zur Verfügung stehen, drei neue werden dafür kommen. Rechtsaußen Timo Blum vom Bergischen HC II ist der erste offizielle Neuzugang. Ein abwehrstarker Kreisläufer fehlt uns auf jeden Fall noch, dann sind wir meiner Meinung nach für die dritte Liga sportlich gerüstet.

BV: Und wie sieht es mit der gesamten Struktur des Vereins aus?

Middendorf: Auch organisatorisch sind wir gut aufgestellt. Die Panther-Gemeinde ist zusammengewachsen, die Aufgaben sind gut verteilt. Das spiegelt auch das Umfeld wider. Die Jugend blüht gerade in männlichen Bereich auf, bei den Frauen gibt es wahrscheinlich zwei Aufstiege und damit endlich wieder eine Oberligamannschaft. Das Zuschauerinteresse ist ebenfalls sprunghaft angestiegen.

BV: Der Leichlinger TV hat für die Abwicklung der Geschäfte rund um die Drittligamannschaft die Pirates Marketing GmbH gegründet. Stand der Gedanke an eine GmbH bei den Panthern auch im Raum?

Middendorf: Wir haben darüber nachgedacht, uns aber nach vielen Gesprächen mit unseren Fachleuten dagegen entschieden und eine andere saubere Lösung gefunden, die das finanzielle Risiko gut absichert und die Gemeinnützigkeit der beiden Hauptvereine erhält.

BV: Wie lautet das sportliche Ziel? Sieht man wie die SG Langenfeld die dritte Liga nur als Abenteuer und rechnet mit dem direkten Wiederabstieg?

Middendorf: Natürlich sind die Mannschaften, die in der dritten Liga oben mitspielen ganz anderes aufgestellt als wir, aber wir treten nicht mit dem Gedanken an den Abstieg an. Wir sind vielleicht ein Handballdorf, aber wir sehen uns nicht wie die Langenfelder als Gallier. Wir fühlen uns nicht als Außenseiter, gehen mit breiter Brust in die Liga und sind vom Klassenerhalt überzeugt.

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