Wie berichtet, hatte sich der Engpass bei der OGS insbesondere an der EMA-Schule bereits im vergangenen Jahr angedeutet. 129 Kinder waren im Mai 2017 für die Betreuung angemeldet worden, Platz gab es aber nur für 100 Schüler. In der Zwischenzeit waren die Schüler in einem anderen Raum untergebracht worden.

„Wir haben uns gefragt, wie bekommen wir in so kurzer Zeit ein entsprechendes Gebäude hin“, erklärte gestern Bürgermeister Stefan Caplan. Fündig geworden sei er nach einem Tipp seines Bergisch Gladbacher Kollegen Lutz Urbach bei dem französischen Fertigbauhaushersteller Logelis und dem Rohstofflieferanten Covestro. Es handele sich um ein „völlig neues Konzept“ mit einer nachhaltigen weil energieeffizienten Bauweise, so Caplan. Ein Vertreter der Firma erklärte gestern, dass die Dämmung schon in die aus Beton und Holz bestehenden Fertigteile eingearbeitet sei. Es handele sich erst um das zweite Projekt in Deutschland, man wolle aber mit der Bauweise den deutschen Markt erobern. Der Rohbau habe nur wenige Tage benötigt, nach sechs Wochen sei alles fertig gewesen. Das neue, 42 Quadratmeter große Gebäude für 96 000 Euro steht nun im ehemaligen Garten der EMA-Schule.

Ulrike Hanke vom Verein Betreuungsangebote in Burscheid (BiB) machte gestern schon mal auf das nächste Problem aufmerksam: „Wir müssen damit rechnen, dass es bald einen Rechtsanspruch auf Betreuungsplätze geben wird.“ Dann müsse die Quote von bislang 56 auf 100 Prozent angehoben und es müssten weitere Kapazitäten geschaffen werden. EMA-Schulleiterin Sonja Tippel: „Dann müssen wir uns komplett neu aufstellen.“ 320 OGS-Kinder werden derzeit an den drei Grundschulen betreut, 2018/2019 sollen es bereits 350 sein. hmn