Mehr Durchblick beim Feuereinsatz

Löschzüge freuen sich über Wärmebildkamera. In Hilgen soll die Wache erweitert werden.

Burscheid. Versteckte Glutnester, Personen im Rauch oder die Temperatur einer verkohlten Küche - Wehrleiter Achim Lütz nennt viele Einsatzmöglichkeiten für die neue Wärmebildkamera, die am Wochenende offiziell vorgestellt wurde.

Einen Einsatz hatte das im Dezember gelieferte Gerät schon. Beim Küchenbrand in Imelsbach konnten die Feuerwehrleute nach Beendigung der Löscharbeiten mit dem Gerät beobachten, wie die Temperatur in der verbrannten Küche fiel. "Da konnten wir beruhigter nach Hause fahren. Denn nichts ist schlimmer, als noch einmal ausrücken zu müssen", sagt Lütz.

Bei der Vorführung in der Feuerwache zeigte sich, wie empfindlich das Gerät ist. Die Wärme, die ein Handabdruck an der Wand hinterlässt, war noch als heller Fleck auf dem Bildschirm zu sehen, als die Hand selbst schon längst wieder auf dem Tisch lag.

In bunten Farben leuchtete der Bildschirm auf, als die Wehrleute die Hitze einer Herdplatte maßen. "Man kann damit Temperaturen bis 500 Grad Celsius messen und die kommen bei Feuer durchaus vor", erläutert der Wehrleiter.

5.500 Euro hat die Kamera die Stadt Burscheid gekostet und ist damit deutlich preiswerter, als ursprünglich geplant. Mehr als 15.000 Euro waren laut Beigeordnetem Stefan Caplan ursprünglich für den Kauf veranschlagt worden. Das ist aber schon Jahre her, sodass das elektronische Gerät inzwischen deutlich preisgünstiger zu haben war.

Nicht durch Abwarten, aber durch Eigenleistung wurden im vergangenen Jahr einige bauliche Probleme der Feuerwehr gelöst. Der Löschzug Paffenlöh hat seine Fassade erneuert. In Dierath konnten neue Fenster eingebaut werden, weil der Löschzug die Innenrenovierung übernahm. Die finanzarme Stadt freut sich über solche Ehrenamtler. Caplan: "Es ist gut, dass wir eine so tolle Wehr haben."

Schon seit Jahren leidet der Hilgener Löschzug an Platzmangel. Nicht einmal die Vorgaben des Brandschutzbedarfsplans können hier eingehalten werden. Das soll nach Aussage des Beigeordneten in diesem Jahr geändert werden. Das Wohngebäude vor der Wache wird abgerissen, um einem Anbau Platz zu machen.

In der Burscheider Wache hat sich unterdessen die Jugendfeuerwehr neu eingerichtet. Mit Schulungstafeln, einem Computer und einem Beamer können die derzeit 28 Jungs auch mal einen DVD-Abend organisieren. Das Geld für die Ausstattung stammt von der Burscheid-Stiftung.

Zu ihrem 50-jährigen Bestehen ist die Jugendfeuerwehr dieses Jahr nicht nur Gastgeber für das Zeltlager aller Jugendwehren im Kreis. Sie hat auch ein ehrgeiziges Ziel: 40 Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren will sie in ihren Reihen zählen.

Jugendwart Thomas Hildebrand wünscht sich: "Wir wollen auch wieder Mädchen bei uns haben. Mit ihnen ist der Umgang viel lockerer als nur unter Jungs." Vor Kurzem erst sind zwei junge Feuerwehrfrauen in den aktiven Dienst gewechselt.

Wehrleiter Lütz erklärt den Hintergrund der verstärkten Nachwuchswerbung: "Viele von uns sind um die 50 Jahre alt. Da ist klar, dass wir in zehn Jahren Personalprobleme haben werden." Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau können Menschen zwischen 18 und 60 Jahren werden.

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