Mehr Beamte für die Kreispolizei

Der neue Innenminister Herbert Reul war in der Kreisverwaltung zu Besuch und lobte die dezentrale Polizeistruktur.

Mehr Beamte für die Kreispolizei
Foto: RBK

Rhein-Berg. Nach Plänen der Landesregierung soll die Polizeibehörde im Rheinisch-Bergischen Kreis personell aufgestockt werden. Das sagte ein Sprecher der Kreispolizeibehörde auf Anfrage des BV. Aktuell gebe es 349 Beamtenstellen und 42 vom Kreis angestellte Personen. „Nach jetzigem Stand sollen zum 1. September eineinhalb Beamte und ein Angestellter dazukommen“, sagte der Sprecher. Wobei das nicht sicher sei, wie der Sprecher betonte, da immer noch Dinge dazwischen kommen könnten. Alles in allem geht er aber davon aus, nicht weniger Beamte im Einsatz zu haben.

Anderen Behörden geht es da anders. Zuletzt gab es Kritik von der Gewerkschaft der Polizei (GdP), weil nach einem Erlass aus dem Innenministerium 29 von 47 Polizeibehörden an Rhein und Ruhr ab September mit weniger Beamten auskommen müssen. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) weist den Vorwurf, dass die meisten Dienststellen mit weniger Personal auskommen müssten, zurück. „42 von 47 Kreispolizeibehörden haben beim Personal keine Einbußen oder sogar mehr Personal“, sagte er. Aus seinem Ministerium hieß es, die GdP beziehe nur Polizeibeamte, aber keine Verwaltungsassistenten in ihre Rechnung ein. Diese 100 Stellen müssten aber jetzt hinzugerechnet werden.

Bei einem ersten Besuch des Innenministers in einer Polizeibehörde und Kreisverwaltung kam Herbert Reul Anfang der Woche in seine Heimat, den Rheinisch-Bergischen Kreis. Nach Gesprächen mit Polizisten in der Kreispolizeibehörde ging es weiter ins Kreishaus zum Austausch mit Landrat Hermann-Josef Tebroke sowie den anwesenden Landtagsabgeordneten Rainer Deppe und Holger Müller und dem Vorsitzenden des Polizeibeirats im Rheinisch-Bergischen Kreis, Klaus-Dieter Becker.

Herbert Reul lobte dabei die die ländliche Struktur der Polizeibehörden wie der im Rheinisch Bergischen Kreis: „Polizeibehörden in Großstädten und auf dem Land haben völlig unterschiedliche Aufgaben“, machte er deutlich. „Die dezentrale Organisation der Polizei im ländlichen Raum hat sich bewährt und das ist für mich entscheidend. Darum wird die neue Landesregierung an den Kreis-Polizeibehörden im Ländlichen festhalten.“ Seinen Einschätzungen folgen nun auch Taten, wenn man den Stellenzuwachs so auslegen will.

Landrat Tebroke freute das natürlich, schließlich sei er großer Verfechter dieser Struktur. Sie setzen auf die kurzen Anfahrtswege, die guten Kenntnisse der Region sowie ihrer Menschen. Für Tebroke sei das entscheidend für eine gut funktionierende Polizeibehörde.

Der Landrat hob zudem die enge Zusammenarbeit zwischen Kreis und Polizei hervor. „Wir sind in verschiedenen Themenbereichen gemeinsam erfolgreich unterwegs“, erläuterte er und zählte als Beispiele die reibungslose Kooperation in verschiedenen Bereichen wie dem Rettungswesen und der Verbrechensprävention auf.

Der Innenminister wiederum lobte die sinkenden Zahlen bei Wohnungseinbrüchen im Kreis und machte deutlich, dass er einen Schwerpunkt seiner Arbeit auch in der Bekämpfung der Alltagskriminalität sehe. Um hier gute Ergebnisse zu erzielen, sollen einerseits mehr Polizisten eingestellt und gleichzeitig die Bürger für Maßnahmen sensibilisiert werden, um ihr Eigentum selber besser schützen zu können. „Die Menschen dürfen keine Zweifel daran haben, dass der Staat sie beschützen kann“, plädierte Herbert Reul und ergänzte: „Sonst entsteht ein Nährboden für Populisten und Extremisten.“

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