Megafon: Jetzt ist Zeit für etwas Neues

Das Jugendzentrum hat sich nach seiner Gründung vor zweieinhalb Jahren etabliert, sagt Leiter Marc Munz. Mit einer Reihe von Projekten will er deshalb schon jetzt frischen Wind in das Haus bringen.

Megafon: Jetzt ist Zeit für etwas Neues
Foto: Siewert

Burscheid. Vielen wird es wahrscheinlich gar nicht bewusst sein: Zweieinhalb Jahre ist es bereits her, dass das neue Megafon an der Montanusstraße seine Tore öffnete und die Katholische Jugendagentur das moderne Haus übernahm. Doch für jene, die täglich ein- und ausgehen und dementsprechend intensiv mit der Kinder- und Jugendarbeit in Burscheid zu tun haben, erscheint dies offenbar als kleine Ewigkeit. „Wir sind etabliert“, erklärt deshalb Leiter Marc Munz und ergänzt: „Das Neue ist verflogen.“

Megafon: Jetzt ist Zeit für etwas Neues
Foto: Doro Siewert

„Das ist immer eine schwierige Phase“, erläutert der Sozialpädagoge, der deshalb einen bunten Strauß neuer Projekte im Angebot hat — auch um die jüngeren Kinder zu begeistern, die ältere gerade abgelöst hätten. Und so dürfen die sich auf eine spannende Zeit in dem Haus freuen.

Im buchstäblichen Sinne spannend wird es für die 13 Teilnehmer der Kung-Fu-Schule in unterschiedlichen Altersklassen, die seit Kurzem Selbstverteidigung bei Niklas Mangano lernen. Denn tatsächlich geht es im Unterricht des 20-Jährigen darum, mit der richtigen Körperspannung und einer lautstarken Ansage einem Angreifer Respekt einzuflößen: „Stopp, Fremder, lassen sie mich in Ruhe“, rufen die Kids, während sie die Handflächen offen nach vorne strecken um Distanz zu signalisieren — statt mit Fäusten ein offensives Signal zu setzen. „Es geht in erster Linie darum, dem Kampf aus dem Weg zu gehen“, sagt der Trainer der Wing-Tsjun-Schule in Leverkusen, die mit dem Angebot von Niklas Mangano nun auch eine Filiale in Burscheid hat. Und den jungen Leuten auch auf dem Weg zu mehr Selbstbewusstsein helfen soll: „Stille Kinder gehen viel mehr aus sich heraus“, hat der junge Trainer festgestellt.

„Zum Sport gehört natürlich auch eine richtige Ernährung“, erklärt Marc Munz. Samstagsabends von 18 bis 20 Uhr heißt es deshalb ab Oktober: „Kochen mit Giovanna“. Der nachhaltige Clou: „Wir werden freitags zur Tafel gehen und bekommen dort einen Korb mit Lebensmitteln.“

Da man aber jenen nichts wegnehmen wolle, die es wirklich nötig hätten, werde Tafel-Chef Martin Heykants nur das einpacken, was vom Tag übrig geblieben ist. Giovanna Lombardo, die unter anderem schon mal beim „Perfekten Dinner“ im TV ihre Kochkünste unter Beweis gestellt hatte, wird daraus etwas zaubern. Marc Munz: „Und wenn etwas dafür fehlen sollte, kaufen wir es einfach dazu.“

Ein weitere Idee ist aus dem Mega-Pol-Projekt entstanden, bei dem Kinder ihren eigenen Krimi drehen und bereits die Premiere der vierten Folge bevorsteht. „Ich habe gemerkt, dass viele Kinder gerne schauspielern. Es gibt aber auch viele, die nicht gerne schauspielern, und dennoch mitmachen wollen.“ Sie stellen gerne Kostüme oder die Kulisse her oder kümmern sich um Ton und Licht. Im kommenden Jahr soll deshalb eine Theater-Werkstatt gegründet werden.

Auch eine Kooperation mit der Gesamtschule hat der Megafon-Leiter angeleiert. Zwei Erzieher kümmern sich dort um das Wahlpflichtfach Event-Management. „Sie wollen unsere Ressourcen hier nutzen“, sagt Munz. „Konzerte werden dabei von Achtklässlern organisiert.“ Dabei würden die Schüler genauso Nachwuchsbands im Blick haben wie etablierte Gruppen. Technik, Management — alles werde von den Kindern organisiert. „Und im Januar gibt es dann hier ein Konzert.“

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