Maja Halfmann ist Westdeutsche Vizemeisterin im Judo

Eine umstrittene Kampfrichterfehlentscheidung verhagelt der jungen Burscheiderin den obersten Podestplatz.

Da konnte sie schon wieder lächeln: Maja Halfmann mit der Silbermedaille, die sie immerhin zum Bundessichtungsturnier führt.

Da konnte sie schon wieder lächeln: Maja Halfmann mit der Silbermedaille, die sie immerhin zum Bundessichtungsturnier führt.

Foto: Paarmann

Burscheid. Am Wochenende wurden in Münster die Westdeutschen Einzelmeisterschaften (WDEM) der Altersklasse U15 im Judo ausgetragen. Knapp 300 Jugendliche hatten sich bei ihren Kreis- und Bezirkseinzelmeisterschaften für das große Finale qualifiziert. Die Teilnahme an den WDEM ist für viele ein großer Traum. Der Weg hierhin ist steinig. Besonders für die Burscheider Kämpfer, da sie sich vorher im größten der fünf Bezirke in Nordrhein-Westfalen durchsetzen müssen.

Maja Halfmann ist Westdeutsche Vizemeisterin im Judo
Foto: Paarmann

Schafft es ein Judoka bei den Kölner Bezirkseinzelmeisterschaften auf das Treppchen, ist der Weg frei. Der zwölfjährigen Maja Halfmann war das vor zwei Wochen gelungen. Als amtierende Bezirksmeisterin reiste sie in Begleitung ihrer Eltern und ihres Bruders Tom, der gleichzeitig auch ihr Trainer ist, nach Münster. Tom Halfmann hatte sich als Bezirksmeister in der Klasse U18 ebenfalls für die WDEM qualifiziert. Er durfte jedoch wegen einer Rückenverletzung nicht starten.

Im größten Teilnehmerfeld des Tages, in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm, wurde im Doppel-K.O.-Verfahren gekämpft. Maja Halfmann machte in ihrem ersten Kampf alles richtig. Hochkonzentriert suchte sie den richtigen Griff, um bereits nach wenigen Sekunden einen O-Goshi, einen großen Hüftwurf, anzusetzen und auszuführen. Dieser brachte ihr mit Ippon die höchste Wertung und sofortigen Kampfsieg ein.

Im Viertelfinale klappte der Hüftwurf nicht ganz optimal. Die Gegnerin landete lediglich auf der Seite und die junge Burscheiderin musste in den Bodenkampf gehen. Sie drehte die Herforderin in Rückenlage und setzte einen Armhebel an, der die Kontrahentin zur Aufgabe zwang. Der Weg ins Halbfinale war frei.

Die reguläre Kampfzeit war gegen die Bezirksmeisterin aus Detmold war erst zu einem Drittel abgelaufen, als Halfmann die Gegnerin zu Boden brachte und sie in einen Haltegriff nahm, aus dem es kein Entkommen gab. Nach wenigen Sekunden entschied die Kampfrichterin auf Ippon. Mit einer sauberen Weste, ohne jegliche Gegenwertung in den vorausgegangenen Kämpfen, stand die Kämpferin der Burscheider TG im Finale der WDEM, dem höchsten der Turnier dieser Altersklasse. Ihre Gegnerin war die Detmolder Bezirksmeisterin, die durch ein Freilos in der ersten Runde einen Kampf weniger in den Knochen hatte. Halfmann setzte erneut einen O-Goshi an. Während dieses Ansatzes, der von Beginn bis zum vollendeten Wurf lediglich einen Wimpernschlag andauert, entschied die Kampfrichterin auf eine Unterbrechung des Kampfes. In der Annahme, dass sie nach dem ausgeführten Hüftwurf den Kampf an dieser Stelle gewonnen hatte, war Halfmann eine Sekunde unaufmerksam. Das nutzte die Dortmunderin, die nun ihrerseits mit einem großen Hüftwurf die Burscheiderin zu Boden brachte und sich damit den Turniersieg holte.

Für Halfmann in ihrem ersten U15 Jahr und ihren Heimatverein, die Burscheider Turngemeinde, war der zweite Platz trotzdem ein Grund zum Jubel. Die letzte Medaille bei einer Westdeutschen Meisterschaft liegt für die BTG bereits viele Jahre zurück. Außerdem gab es für Halfmann nach dieser Leistung eine Nominierung für das Bundessichtungsturnier des Deutschen Judobundes am 19. März im Baden Württembergischen Backnang.

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