Kultur bis es knallt — oder kracht

Werbekampagne für Aboreihe im Kultur- Badehaus gestartet. Auch unmoralisches Angebot als Thema.

Kultur bis es knallt — oder kracht
Foto: Jens Schneider

Burscheid. In einer Anmutung, die Neugier auf Unentdecktes weckt, erschien am vergangenen Samstag der Volksbote: Eine Postkarte, aufgespendet und ablösbar angeklebt, prangte auf der Titelseite und warb dafür, sich mit dem Kulturprogramm in der Lindenstadt auseinanderzusetzen — und am besten ein Abo für die Veranstaltungen im Kulturbadehaus zu nehmen, um keine der drei besonders ans Herz gelegten Darbietungen zu versäumen.

In diesen Tagen liegt an den bekannten Stellen im Stadtgebiet, Rathaus, in Geschäften, Institutionen, Apotheken und Arztpraxen, das neue „Burscheider Kultur-Kaleidoskop“ aus, das auf 60 Seiten das kulturelle Angebot übersichtlich darstellt. Mit der Postkarten-Aktion auf der Samstagnummer des Volksboten wurde in besonders prominenter Weise auf das Heft hingewiesen.

Die Kernbotschaft des Samstags war diese: In der neuen Spielzeit 2018/19 bietet der Kulturverein Burscheid ein Drei-Stücke-Abo zum rabattierten Preis von 55 Euro pro Person an. Die drei Aufführungen finden im Kulturbadehausstatt; den Abonnenten sind reservierte Plätze sicher.

Die drei Darbietungen des Aboprogramms kommen in einer Mischung aus Knalleffekt und Provokation daher — weil Kunst nicht einschläfern soll, sondern aufrütteln muss. Eben das ist ihre Aufgabe.

Knalleffekt 1: „Hauptsache es knallt“ heißt es am Samstag, 22. September, um 19.30 Uhr in einer Stand-up-Kabarettveranstaltung mit Robert Griess aus Köln. Dieser „studierte“ in jungen Jahren Kabarett im WDR-Hörfunk und Häusern wie dem Bonner Pantheon bei Hanns Dieter Hüsch, Harald Schmidt, Mathias Beltz, Georg Schramm u.v.a. Griess gilt als einer der komischsten und kompromisslosesten Kabarettisten seiner Generation.

Griess‘ einzigartige Mischung aus Stand-up-Kabarett und seinen wahnsinnig komischen Figuren bietet eine abwechslungsreiche Kabarett-Show mit hohem Lachfaktor und inhaltlicher Relevanz. Eine kabarettistische Abrechnung mit einer Welt, in der nicht mehr Solidarität und Empathie als noble Charaktereigenschaften gelten, sondern Egoismus und Gier. Griess schlage mit den Waffen von Kabarett & Satire scharf zurück, heißt es im Kultur-Kaleidoskop.

Knalleffekt 2: „Stille Nacht bis es kracht“ ist ein adventliches Programm mit der Kabarettistin und Chansonette Tina Teubner und Ben Süverkrüp am Klavier überschrieben; der Untertitel lautet auf „Lieder, Kabarett und Unfug“. Teubner/Süverkrup spielen am Samstag, 1. Dezember, um 19.30 Uhr im Badehaus und arbeiten sich an dem in dieser Zeit unausweichlichen Weihnachtsfest ab. Tina Teubner, studierte Melancholikerin mit starker Tendenz zu humorvollen Lösungen, weiß: Wer den Weihnachts-GAU in all seinen Varianten schon vorher durchgespielt hat, ist gewappnet für das Fest der Liebe. Schenken, Essen, Trinken, Liedgut — und das alles im Angesicht des Erlösers: Diesen Wahnsinn übersteht nur, wer darüber lachen kann. Und wer selbst kein Gedicht kennt, sollte wenigstens den Vortrag der Anderen stören.

Teubner, heißt im Kaleidoskop, „ist eine Virtuosin ihres Metiers, im Gesang, auf der Geige, mit der Ukulele und der singenden Säge, begleitet von einem brillanten Ben Süverkrüp am Klavier, der die Dynamik des Stücks souverän lenkt und mit seinem virtuosen Solo ein skurriles musikalisches Kleinod geschaffen hat.“ Tina Teubner erhielt 2001 und 2010 den Deutschen Kleinkunstpreis und 2001 den Deutschen Kabarettpreis.

Unmoralisches Angebot als Nummer 3: Ab wann sind Menschen käuflich und bereit, für einen entsprechenden Betrag über ethische Grenzen zu gehen? Eines der bekanntesten Werke mit dieser Thematik ist Arthur Schnitzlers „Fräulein Else“. Die Münsteraner Schauspielerin Gabriele Brüning haucht „Fräulein Else“ Leben ein: Sie erzählt die Geschichte eines unmoralischen Angebots nach der Vorlage von Arthur Schnitzler. Spannend wie ein Krimi, dramatisch wie eine Tragödie, leicht und prickelnd wie ein Glas Champagner; sagt der Kulturverein. In der Novelle würden Tiefen menschlichen Daseins ausgelotet. Was Schnitzler beschreibt, sei der Gewissenskonflikt einer jungen Frau.

Gabriele Brüning tritt am Samstag, 16. März 2019, um 19.30 Uhr im Kulturbadehaus auf.

So wird bestellt: Das Mini-Abonnement des Kulturvereins kann auf zwei Wegen bestellt werden. Ma,a kann das Formular im „Kultur-Kaleidoskop“ heraustrennen, ausfüllen und dem Verein zuleiten (Abgabe im Rathaus oder per Post), oder man man per email seinen Kartenwunsch an [email protected] richten.

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