Kommunalwahl ohne Wahlkampf

Im März wählt Burscheids Partnerkommune für fünf Jahre ihren hauptamtlichen Bürgermeister und die Gemeindevertretung.

Burscheid/Egg. Seit 2003 ist Norbert Fink Bürgermeister von Burscheids Partnergemeinde Egg in Vorarlberg/Österreich. Und wie es derzeit aussieht, wird er es auch weitere fünf Jahre bleiben. Zumindest stellt sich der 55-Jährige am 14. März wieder zur Wahl. "Und bis dato gibt es keinen anderen Kandidaten", sagt er. Spätestens am 8. Februar müssen alle Vorschläge eingereicht sein.

Wer sich noch an die heiß umkämpfte Burscheider Kommunalwahl des vergangenen Jahres erinnert, kann beim Blick in die 3500-Seelen-Gemeinde Egg, seit über 40 Jahren Burscheid partnerschaftlich verbunden, nur staunen. In der 24-köpfigen Gemeindevertretung stellt die Egger & Großdorfer Liste 23 der so genannten Mandatare (Abgeordneten).

"Das ist eine Art Einheitsliste, die ÖVP-nah ist", erklärt Fink. Diese Einheitsliste hat in der Gemeinde schon seit Jahrzehnten das Sagen. Fink selbst ist Ortsobmann der konservativen Österreichischen Volkspartei.

Zwar gibt es noch einen einzigen Gemeindevertreter der oppositionellen Liste Pro Egg & Großdorf, die der rechtspopulistischen FPÖ zugeordnet wird. Aber deswegen einen Wahlkampf vom Zaun brechen? "Nein, den klassischen Parteienwahlkampf gibt es nur in den Städten und den größeren Gemeinden, aber nicht bei uns", sagt Fink.

Stattdessen können die Wahlberechtigten in einer Vorwahl über die Zusammensetzung der Egger & Großdorfer Liste befinden. Zurzeit sind sie aufgefordert, bis zu 24 Personen vorzuschlagen. Wer mindestens fünfmal genannt ist, kommt auf einen unverbindlichen Vorwahlbehelf, eine Liste also, die als Anregung dienen soll.

Bei der eigentlichen Vorwahl vom 25. bis 31. Januar kann man dann aber wieder ganz frei für bis zu 24 Kommunalpolitiker votieren. Die mit den meisten Stimmen kommen auf die Einheitsliste - und die hat dann am 14.März aller Voraussicht nach ein leichtes Spiel.

Fink blickt derweil schon über die Wahl hinaus. Im April ist der erste Spatenstich für den Neubau eines Altenheims mit 30 Pflegeplätzen und angeschlossenen weiteren 30 Wohnungen für betreutes Wohnen vorgesehen.

Der Komplex soll in einer Bauzeit von ein bis anderthalb Jahren an der Stelle entstehen, wo einst das alte Vinzenzheim stand. Bei der Brandkatastrophe waren am 8. Februar 2008 elf Bewohner erstickt, eine weitere Frau erlag später ihren Verletzungen. Ob der Neubau wieder den alten Namen tragen soll, ist noch nicht entschieden.

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