Rock the Ballet: Wenn Ballett auch mal richtig cool sein darf

Rock the Ballet kommt im Februar mit einer Best-of-Show nach Köln. In Hamburg wurde jetzt Premiere gefeiert.

Rock the Ballet: Wenn Ballett auch mal richtig cool sein darf
Foto: dpa

Köln/Hamburg. Die Reaktionen des Publikums bei der Deutschlandpremiere in Hamburg erinnern eher an ein Rockkonzert als an einen klassischen Ballettabend. Da wird gekreischt, wenn die „Bad Boys of Dance“ bei einer ironischen Anspielung auf die Chippendales auf der Bühne ihre durchtrainierten Körper zeigen, und im Rhythmus geklatscht, wenn starke Songs von Queen, Prince oder Right Said Fred begeistern.

Seit 2008 ist das Ensemble von Rock the Ballet nun in der ganzen Welt unterwegs und zeigt, dass Ballett perfekt unterhalten kann, ohne dabei den tänzerischen Anspruch aufzugeben. Nach zwei Shows kehrt die Show nun mit einem Best of zurück nach Deutschland. In der Kölner Philharmonie ist Rock the Ballett vom 13. bis zum 17. Februar zu Gast. Danach stehen noch Gastspiele in Düsseldorf, Dortmund und Essen an.

„Wir haben Teile der ersten und der zweiten Show mit neuen Stücken verbunden. Es war nicht einfach alles zusammen zubekommen“, sagt Choreographin Adrienne Canterna, die in Hamburg selbst auf der Bühne tanzt. Auf die Tour freut sich die US-Amerikanerin: „Im deutschsprachigen Raum kennt man uns sehr gut, hier haben wir ein sehr offenes und begeisterungsfähiges Publikum. Da können wir auf der Bühne ganz wir selbst sein.“

Während im ersten Akt mit Songs wie „American Woman“ von Lenny Krawitz oder „Ne me quitte pas“ von Jacques Brel eine Liebesgeschichte erzählt wird, lebt der zweite Akt vom Rhythmus der Musik und von der Akrobatik der Tänzer. Dabei setzt man auf Songs wie „We will rock you“ von Queen, „Billie Jean“ von Michael Jackson und „Let’s go crazy“ von Prince. „Es ist nicht einfach, dafür die richtigen Tänzer zu finden. Sie müssen für eine so vielfältige und variable Show viele Eigenschaften mitbringen“, erklärt Dance-Captain Robbie Nicholson.

So verwandeln sich die sechs Tänzer während der anderthalb-stündigen Show von normalen Boys in Jeans und T-Shirt in elegante Gentlemen in schwarzen Anzügen.

Wie es nach dem Best of weitergeht, ist derzeit noch offen: „Ich habe keine konkrete Pläne. Aber wir hätten nie gedacht, dass diese Show ein so großer und langlebiger Erfolg wird. Ich will aber immer neue Geschichten mit meinen Tänzern erzählen und den Tanz so auch der jungen Generation näher bringen“, sagt Canterna.

Anknüpfungspunkte für die eigene Performance auf der Bühne findet sie in ihrem eigenen Leben. „Ich erkläre, wenn ich tanze, was ich denke und fühle. Es ist spannend, als Frau mit so jungen, energievollen Tänzern zu arbeiten. Da muss man erst die eigene Balance finden“, sagt Canterna, die Anfang des kommenden Monats mit „Romeo and Juliet“ bereits die nächste Show vorbereitet.

Wichtig ist der Choreographin, dass das Ballett qualitativ hochwertig die Basis ihrer Show bleibt. „Das ist unser Alleinstellungsmerkmal, darauf dürfen wir nicht verzichten.“ Dass dies funktioniert, zeigen volle Säle und Hallen seit nunmehr sechs Jahren und der minutenlange Schlussapplaus für die neue Best-of-Show bei der Premiere in Hamburg, die ihren Machern vollauf gelungen ist und die für die anstehende Tour viel erwarten lässt.

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