So wird 2017 Prognose: Großraum Köln wieder Nummer 1 der Baustellen-Staus

Wer rund um Köln wohnt oder arbeitet und mit dem Auto pendeln muss, hat getrübte Aussichten auf das neue Jahr. Mit ihren zahlreichen Autobahnbaustellen hat die Metropolregion beste Aussichten, auch 2017 Stau-Sieger zu werden.

Mit ihren zahlreichen Autobahnbaustellen hat die Region um Köln beste Aussichten, auch 2017 Stau-Sieger zu werden.

Mit ihren zahlreichen Autobahnbaustellen hat die Region um Köln beste Aussichten, auch 2017 Stau-Sieger zu werden.

Foto: dpa

Köln. Die Autobahnbaustellen im Großraum Köln werden voraussichtlich auch im kommenden Jahr Stau-Region Nummer 1 in Nordrhein-Westfalen sein. Das hat die Verkehrszentrale des Landesbetriebs Straßen.NRW auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf errechnet.

Demnach stellen Kölner Streckenabschnitte die Top 3 der Baustellen-Stau-Prognosen 2017. Auf Platz 1 steht die Ausbaustrecke auf der A3 zwischen dem Dreieck Langenfeld und der Anschlussstelle Köln-Mülheim, gefolgt vom Nadelöhr rund um die marode Leverkusener Autobahnbrücke auf der A1.

Insgesamt sind sogar vier Kölner Streckenabschnitte unter den neuralgischen „Top 10“: auf Platz 3 der Verkehrsknoten auf der A555 zwischen Köln-Godorf und dem Kreuz Köln-Süd und auf Platz 6 der verstopfte Abfluss von der A4 an eben diesem Kreuz zur Anschlussstelle Köln-Poll.

„Auch im kommenden Jahr werden baustellenbedingte Staus nicht weniger werden“, räumte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) ein. „Wir stehen vor einem Jahrzehnt der Baustellen. Das ist keine Drohung, das ist ein Versprechen“, bekräftigte er. Der Bund habe mit dem neuen Bundesverkehrswegeplan aber endlich genug Finanzmittel zugesagt, um die marode Verkehrsinfrastruktur zu sanieren und Engpässe zu beseitigen. „Jetzt arbeiten wir mit Hochdruck daran, dass wir diese Maßnahmen zügig umsetzen.“

Dass NRW immer wieder als Stauland Nr. 1 in Deutschland genannt werde, habe triftige Gründe, betonte der Minister. „NRW ist auch das Verkehrsland Nr. 1 in Deutschland. 29 von 79 deutschen Großstädten - also 36 Prozent der Städte mit mehr als einhunderttausend Einwohnern - liegen zwischen Rhein und Weser.“

Immerhin seien hier über elf Millionen Autos zugelassen und kein anderes Bundesland habe mehr Transitverkehr. Der verlaufe seit Öffnung des „Eisernen Vorhangs“ vor allem auch in Ost-West-Richtung, während zuvor der Nord-Süd-Verkehr dominant gewesen sei. „NRW hat eines der dichtesten Verkehrsnetze weltweit, das aber schon lange und immer häufiger an die Grenzen seiner Belastbarkeit kommt. Da ist es kein Wunder, dass auch rund jede dritte Staumeldung in Deutschland auf Nordrhein-Westfalen entfällt.“

Bis 2030 sollen aus dem Anti-Stauprogramm des Bundes für Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen auf den deutschen Autobahnen über sieben Milliarden Euro nach NRW fließen. Das sind nach Angaben des Verkehrsministeriums 37 Prozent des Gesamtprogramms.

Allerdings seien Baustellen nur für knapp die Hälfte der Staus verantwortlich, erläuterte Groschek. Weitere 40 Prozent seien auf Überlastung infolge von Kapazitätsengpässen auf den Autobahnen zurückzuführen und 12 Prozent würden durch Unfälle oder Pannen verursacht. Das hatte der Lehrstuhl für Verkehrswesen der Universität Bochum vor einigen Jahren im Auftrag des NRW-Verkehrsministeriums erforscht.

Etwa ein Drittel der vorhersehbaren Reinigungs- und Reparaturarbeiten werde bei Staugefahr auf den Strecken auf Nachtbaustellen erledigt, erklärte der Minister. „Dann dürfen Straßenwärter oder Baufirmen erst abends ab 21 Uhr auf die Bahn und müssen morgens um 5 Uhr wieder verschwunden sein.“ (dpa)

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