Klassentreffen der ehemaligen Burscheider Volksschule

Absolventen der einstigen Zwergschule in Sträßchen feiern Wiedersehen an alter Stätte.

Burscheid. „Klönen und Schnacken“ sind Beschäftigungen, denen die Menschen im Bergischen Land gerne nachgehen. So war es nur konsequent, dass das „Klönen und Schnacken“ auch zum inoffiziellen Motto der Veranstaltung am Samstagabend im Jugendzentrum Megaphon ausgerufen wurde: dem ersten großen Klassentreffen der ehemaligen Burscheider Volksschule im Sträßchen, die zwischen 1953 und 1966 etlichen jungen Burscheidern den ersten Schulabschluss ermöglichte.

Als Ort des Geschehens wurde bewusst das Megaphon gewählt, da genau an dieser Stelle auch die meisten der Teilnehmer unterrichtet worden waren. Am Eingang des Jugendzentrums hatten die Organisatoren um Matthias Schneider und Waltraud Messing für jeden Teilnehmer einen Namensaufkleber vorbereitet. So konnten die Gäste, die sich teilweise viele Jahre nicht gesehen und seither äußerlich verändert hatten, anhand ihrer Namen identifizieren.

„Ich habe sofort zugesagt. Das ist so eine tolle Sache, die die Organisatoren hier auf die Beine gestellt haben“ erzählte Sylvia Berger. Die Idee zu dem Treffen hatte Matthias Schneider, als er über eine spezielle Seite im Internet einfach mal versuchte, ehemalige Mitschüler zu finden.

Dies wiederum bekam die seit vielen Jahren in Leeds in England lebende Eva Stancliffe-Arendt mit und war sofort begeistert. „Auch dadurch, dass sie immer wieder nachgehakt hat, was denn aus der Idee geworden sei und ob schon andere Mitschüler gefunden wurden, entstand aus dem groben Vorhaben schließlich dieses Treffen heute“, erklärte Matthias Schneider.

Im Vorfeld war einiges an Arbeit vonnöten, bis die vielen ehemaligen Mitschüler identifiziert und kontaktiert werden konnten. Anhand von alten Klassenfotos wurden viele ehemalige Schüler der Zwergschule ausfindig gemacht, die Organisatoren schickten insgesamt 200 Einladungen heraus. Am Ende waren es rund 110 Ehemalige geworden, die dem Ruf nach Sträßen folgten.

Die Druckerei von Heinz Müller hatte die vielen zusammengetragenen Klassenfotos im Vorfeld bearbeitet und die einzelnen Schüler, so man sie denn identifizieren konnte, mit dem entsprechenden Namen versehen. Diese Bilder hingen an den Wänden des zum Buffet umfunktionierten Billardraumes des Jugendzentrums.

„Das ist eine klasse Idee und schon sehr interessant, noch mal die alten Schulfotos zu sehen“, freute sich Ulrich Hackländer. Als alte Erinnerung an die Schulzeit hatte Hackländer eine Anekdote über die all-winterlichen Schulaufführungen parat. „Da haben wir immer oben unter dem Dach ein Stück aufgeführt und der Lehrer Steglich hat dabei auf seiner Geige gespielt. Das war genauso, wie man das heute manchmal noch in kitschigen Heimatfilmen sehen kann.

Eine ähnliche Geschichte fiel dann auch Hans-Joachim Scheuerlen ein, der sich noch gut an den Unterricht mit den vielen Schülern — immerhin wurden in der Zwergschule vier Jahrgänge gleichzeitig in einem Raum unterrichtet — erinnern konnte. „Weil man so auch verschieden weit mit dem Lernstoff war, musste man zum Vorrechnen oder Vorlesen einzeln auf den Flur raus.“

Neben Bürgermeister Stefan Caplan, der die ehemaligen Schüler der Zwergschule offiziell begrüßte und darauf hinwies, dass die Schule in diesem Jahr auch ihr 60-jähriges Jubiläum hätte, war Elisabeth Lauer der Ehrengast des Abends. Die Lehrerin, die von 1959 bis 1966 die erste bis vierte Klasse der Schule unterrichtete, wurde mit viel Applaus bedacht.

Mit Blick auf die versammelte Gruppe konnte Matthias Schneider dann auch schmunzelnd Parallelen zur früheren Schulzeit erkennen. „Das sieht von hier so aus, als wenn es sich die Jüngeren wie früher hier vorne im Raum bequem gemacht haben und die Älteren im hinteren Bereich sitzen.“

Nach der offiziellen Begrüßung aller Teilnehmer konnte dann bei Brötchen und Getränken munter drauflosgeklönt werden — Gesprächsstoff gab es nach teilweise 50 Jahren, die sich die ehemaligen Mitschüler nicht gesehen hatten, jedenfalls genug.

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