Kein Widerstand mehr gegen Abriss von Riemscheids Hütt

Riemscheids Hütt wird einem Neubau weichen. Der Baubeginn hängt auch vom Inhaber der Eisdiele ab.

Burscheid. Zwar wurde im Stadtentwicklungsausschuss gut eine Stunde lang diskutiert, aber am Ende stand die einstimmige Entscheidung: Riemscheids Hütt soll und kann weder in die Denkmalliste eingetragen noch auf anderem Wege vor einem Abriss bewahrt werden. Enthaltungen gab es nur von BfB und Grünen.

Die einzige Handlungsmöglichkeit, die der Ausschuss noch sah: Die Verwaltung wurde beauftragt, möglichst bis zur nächsten Sitzung in Gesprächen mit dem Architekten auf eine geänderte Planung hinzuwirken, die sich in der Fassadengestaltung stärker am heutigen Eckensemble orientiert. Der Wermelskirchener Architekt Rolf Körschgen signalisierte gestern gegenüber dem BV auch seine Bereitschaft dazu: "Das ist kein Problem."

Während Körschgen die Planung übernimmt und Axel Riemscheid das Grundstück zur Verfügung stellt, stehen als Geldgeber zwei Privatleute aus Wermelskirchen hinter dem Projekt. Sie möchten aber nicht genannt werden. Wie berichtet soll an der Kreuzung ein miteinander verbundenes Doppelgebäude mit Seniorenwohnungen, einer von der Diakonie-Sozialstation ambulant betreuten Wohngemeinschaft und Geschäftsräumen entstehen.

Wann mit dem Abriss und Neubau begonnen werden kann, hängt auch vom Inhaber der Eisdiele ab. Er hat noch einen Pachtvertrag bis Ende des Jahres. In Verhandlungen soll eine Verkürzung erreicht werden. "Wir würden gerne noch in diesem Jahr loslegen", sagt Körschgen. Den Bauantrag stellte er für April in Aussicht. Ob die Eisdiele wieder in den Neubau einziehe, sei noch offen.

Begleitend wird auch gleich der Bebauungsplan für den gesamten Kreuzungsbereich geändert. Er hat den Abriss des schmuddeligen und leer stehenden Eckhauses Hauptstraße73 zum Ziel. In Verbindung damit soll die Kreuzung durch eine Fahrbahnverschwenkung begradigt werden.

Noch ist das Haus aber nicht in städtischem Besitz. Für den 12. April steht vor dem Amtsgericht Leverkusen die Zwangsversteigerung an. Der Verkehrswert (Bodenwert minus Abbruchkosten) wurde auf 8000 Euro festgelegt. Nach Auskunft der Sparkasse Neuss als Gläubigerin liegen aber schon Gebote von 40- bis 45.000 Euro vor.

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