Johnson Controls kehrt zum Kerngeschäft zurück

Die Trennung von der Elektroniksparte ist beschlossen. Dass auch der Innenraumbereich infrage steht, wird dementiert.

Johnson Controls kehrt zum Kerngeschäft zurück
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Der Automobilzulieferer Johnson Controls (JC) verabschiedet sich von seiner Elektroniksparte. In dieser Woche gab der Konzern die Zusage für den Verkauf des Geschäftsbereichs Cockpit-Elektronik an das US-amerikanische Unternehmen Visteon Corpor. JC erhält dafür 265 Millionen US-Dollar (rund 195 Millionen Euro). Der Abschluss soll im zweiten Quartal 2014 erfolgen. Damit erwirbt Visteon auch die Bereiche Infotainment, Display und elektronische Produkte.

Schon im September 2013 hatte JC den HomeLink-Bereich (Verbindung zwischen Auto und Haus) für 700 Millionen US-Dollar (514 Millionen Euro) an Gentex verkauft. „Die Entwicklungswege sind bei Electronics einerseits und Innenraum und Sitzen andererseits so unterschiedlich, dass sich kaum Synergien nutzen lassen“, sagt Unternehmenssprecher Ulrich Andree.

JC konzentriert sich in seinem Automobilstandbein mit der Entscheidung wieder stärker auf das Kerngeschäft der Sitze und des Autoinnenraums. In der Region ist von dem Verkauf auch der Standort Monheim mit gut hundert Mitarbeitern betroffen.

Zum 1. Oktober 2012 war die JC-Automobilsparte in zwei eigenständige Unternehmensbereiche aufgeteilt worden: die Sitze auf der einen und Innenraum und Elektronik auf der anderen Seite. Damit war der Grundstein gelegt für den Erhalt des Standorts Burscheid, an dem heute nur noch die Sitzsparte untergebracht ist.

Während der Elektronikbereich schon seit Jahren in Monheim untergebracht war und dort auch blieb, wurde für den Bereich Innenraum (Interiors) in Neuss ein neuer Standort angemietet. Der Umzug ist seit Sommer 2013 abgeschlossen.

Immer wieder hatte es Spekulationen gegeben, dass JC sich auch von Interiors trennen wolle. Schon im März 2013 erklärte das Unternehmen dazu: „Aktuell besteht nicht die Absicht, dieses Geschäftssegment zu veräußern.“ Dennoch rissen die Gerüchte nicht ab und erhielten aktuell durch den Elektronik-Verkauf neue Nahrung.

Doch Sprecher Andree weist die Mutmaßungen weiter als „Spekulation“ zurück und sagt: „Das ist falsch.“

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