Rhein.-Berg. Kreis Jäger sollen mehr Wildschweine töten

Veterinäramt des Kreises will die hohe Population der Tiere reduzieren. Fast täglich werden mittlerweile Schäden in Gärten und auf Wiesen gemeldet.

Rhein.-Berg. Kreis: Jäger sollen mehr Wildschweine töten
Foto: Pleul/dpa

Rhein.-Berg. Kreis. Im Rheinisch-Bergischen Kreis wurden in den vergangenen Monaten immer wieder durch Wildschweine verursachte Schäden gemeldet. „Wir haben fast täglich Anrufe wegen Schäden, die von Wildschweinen in Gärten und landwirtschaftlich genutzten Wiesen angerichtet werden“, berichtet der Kreisveterinär Dr. Thomas Mönig, „daher müssen wir dafür sorgen, dass die Population abgesenkt und möglichst auf einem gleichbleibend niedrigem Niveau gehalten wird.“

Dieser Thematik kommt ein Landesprojekt entgegen. Darin wird untersucht, ob die Beteiligung des Landes an den Kosten der gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchung auf bestimmte Parasiten — die sogenannten Trichinen — ein Anreiz für die Jäger ist, Frischlinge intensiver zu bejagen. Dazu erhalten die Kreise zehn Euro für jeden Frischling, dessen Fleisch auf die Trichinen untersucht wird. Die landesweite Gesamtfördersumme für das Projekt ist auf 50 000 Euro begrenzt. Die Gebühr, die sonst die Jäger für die Untersuchung tragen müssten, wird ihnen dann vom Kreis erlassen.

„Wir freuen uns über diese Unterstützung des Landes und geben dies gerne an die Jäger weiter. Um gemeinsam darauf hinzuwirken, die überdurchschnittlich hohe Wildschweinpopulation auf ein normales Maß zu reduzieren, bitte ich die Jäger um Mithilfe und rufe sie dazu auf, sich an dem Projekt zu beteiligen und intensiv auf Frischlinge zu jagen“, so Kreisveterinär Dr. Thomas Mönig.

„Wenn das Projekt dazu beiträgt, zu klären, ob die Kosten ein Hindernis für die Jäger darstellen, bin ich zufrieden.“ Im Hintergrund steht die drohende Einschleppungsgefahr der Afrikanischen Schweinepest, einer für Haus- und Wildschweine sehr gefährlichen, für den Menschen aber ungefährlichen Tierseuche.

Die derzeit hohe Wildschweinepopulation in ganz NRW würde nach Angabe des Veterinärs einer weiteren Ausbreitung der Tierseuche nach Einschleppung Vorschub leisten. Vor kurzem wurde die Erkrankung erstmalig in Tschechien und Rumänien festgestellt. Ein Ausbruch der Tierseuche in der Wildschweinepopulation würde für die Halter von Hausschweinen und die Fleischwirtschaft in ganz Deutschland verheerende Auswirkungen haben, heißt es weiter.

Bisher gebe es noch keinen Impfstoff, der die Tiere vor einer Infektion an der Afrikanischen Schweinepest schützen kann.

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