Ideen für Burscheids Zukunft

Wie begegnet die Stadt dem demoskopischen Wandel? Senioren und Verwaltungsvertreter geben Denkanstöße.

Burscheid. Dass man auch im Alter noch längst nicht zum "alten Eisen" gehört und durchaus innovative Ideen einbringen kann, zeigte sich am vergangenen Samstagnachmittag.

Vier Stunden lang entwickelten, diskutierten und erörterten etliche Burscheider Senioren eigene Ideen, die sich mit der Frage beschäftigen, ob sich das Lebensumfeld der Bevölkerung hinsichtlich des demographischen Wandels künftig verändern muss.

"Wir haben herauszufinden versucht, was an Burscheid gut ist und wo Defizite und Entwicklungspotentiale sind", erklärte der Beigeordnete Stefan Caplan, der ebenfalls teilnahm.

Neben vielen älteren Bürgern - darunter auch zwölf Damen mit Rollator aus Hilgen - waren auch jüngere Menschen und Vertreter von Verwaltung, Kirchen und Vereinen ins Haus der Kunst gekommen, um beim Zukunftscafé mitzumachen.

Die Zusammenkunft war Teil einer Zukunftsinitiative, die "Wohnquartier 4" genannt wird - sie geht auf die Rheinische Gesellschaft zurück, die bereits mehrere Modellprojekte auf den Weg gebracht hat und zusammen mit dem Altenzentrum nun auch in Burscheid aktiv ist. Seit August letzten Jahres gab es eine Reihe von Treffen, in denen zusammen mit der Verwaltung die Zukunftsinitiative vorbereitet wurde.

Die Aufgabe der Café-Teilnehmer war einfach: Zunächst wurden in mehreren Schritten Themenvorschläge gesammelt und diskutiert. Herausgekommen sind acht Themenkomplexe, die demnächst eigenständig von den einzelnen Gruppen weiterentwickelt werden können.

Eine Gruppe kümmert sich um das Thema "Verkehrssituation" (Busanbindung, Rad- und Fußwege), eine andere um die künftige Infrastruktur und die Möglichkeiten der Nahversorgung. Auch die Entwicklung des Altenzentrums zum Bürgerzentrum wurde von vielen Cafébesuchern als Thema gewünscht. "Interkulturelle Begegnungen", "Kultur" und "Ehrenamt" sind weitere Fragestellungen, denen sich bereits einige Bürger angeschlossen haben.

Der Beigeordnete Stefan Caplan schätzt beim Zukunftscafé die aktive Beteiligung der Bürger. Abgesehen von der finanziellen Unterstützung durch Stiftungsgelder sieht Caplan einen weiteren Vorteil in der Einbindung des Altenzentrums.

Für Birgit Hoferichter, Leiterin des Altenzentrums, sowie Christiane Grabe, Koordinatorin des Projekts "Wohnquartier 4", war der erste Gedankenaustausch ein Erfolg. "Meistens wird in solchen Runden sehr viel Frust geäußert", so Grabe. "Bei der Zukunftsinitiative kommen Verbesserungsvorschläge auf den Tisch."

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