Graffiti-Künstler dürfen Brückenwände besprühen

Für eine einmalige Aktion gibt die Verwaltung die Brücke an der Hauptstraße frei. Interessenten können sich bei der Stadt bewerben.

Burscheid. Um das wilde Sprayen an öffentlichen oder privaten Gebäuden und Bauwerken von selbst ernannten Graffiti-Künstlern einzudämmen, geht die Stadt jetzt einen Weg, den vor ihr viele Kommunen bereits beschritten haben: Sie erlaubt das Besprühen mit bunter Farbe an der Brücke Hauptstraße am Panorama-Radweg. Allerdings nur im Rahmen einer einmaligen Aktion.

„Wir hatten im vergangenen Jahr sehr damit zu kämpfen“, erinnert Bürgermeister Stefan Caplan an zwei regelrechte Graffiti-Wellen im Sommer 2012. Um die Schmierfinken zu erwischen, wurde sogar eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro ausgesetzt — mit Erfolg. Ein 16-Jähriger meldete sich und gab zwei Mittäter an.

Doch der Stadt war nicht nur an einem einmaligen Erfolg gelegen. Viel zu verbreitet ist das Phänomen Graffiti mittlerweile. So wurde bereits im vergangenen Jahr in einem Ausschuss die Möglichkeit in Erwägung gezogen, eine öffentliche Fläche für Sprayer zur Verfügung zu stellen.

Ausgeguckt wurde die Brücke Hauptstraße in der Innenstadt, deren Betonflächen bereits von wilden Sprayern beschmiert worden sind. Zwei Flächen unterhalb des Bogens in einer jeweiligen Größe bis zu 25 Quadratmetern sollen zur Verfügung gestellt werden. Sprayer Noel Wehr, der bereits in Bergisch Gladbach eine gleiche Aktion geleitet hat, wird auch in Burscheid Interessierte anleiten. „Eine Grundvoraussetzung, ein Talent, sollte bei den Jugendlichen, die mitmachen wollen, vorhanden sein.“ Es solle ja schön werden.

Eingebettet ist die Burscheider Initiative in das Jugendprojekt „Thalfahrt, in das neben dem Kulturspiegel der Gemeinde Odenthal und dem Jugendzentrum Q1 in Gladbach das Megaphon eingebunden ist. Das Event in Odenthal mit Sport, Artistik und Musik ist für den 30. und 31. August terminiert. Am 15. Juni soll dagegen das Burscheider Graffiti-Event über die Bühne gehen. „Wenn wir das an einem Tag nicht schaffen, nehmen wir einen zweiten hinzu“, sagt Megaphon-Chef Manfred Zenses.

Die Kosten für den Lack in Höhe von 1000 Euro trägt die Stadt. Sie verspricht sich von der Graffiti-Aktion auch eine Verschönerung der Trasse.

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