Gemeinde will Dürscheid verlassen

Die griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde will eine neue Kirche in Leverkusen bauen und dort künftig alle Mitglieder auch aus Solingen, Burscheid und Bergisch Gladbach versammeln.

Gemeinde will Dürscheid verlassen
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Die griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde hegt Pläne für einen Neuanfang in einem gemeinsamen Haus in Leverkusen. „Wenn wir eine neue Kirche dort bauen können, dann gehen wir auch aus Dürscheid weg“, erklärte gestern Priester Charalambos Savvidis. „Wir halten seit kurzer Zeit Ausschau nach einem neuen, zentralen Standort.“ Angebote für ein Grundstück habe man auch bereits erhalten. Allerdings mit dem Hinweis, dass man dort keine Kirche bauen könne.

Charalambos Savvidis glaubt, dass dies mit den Diskussionen um den Bau von Moscheen aus der Vergangenheit zu tun habe. Verständnis habe man dafür nicht — zumal die Gemeinde dank einiger Mitglieder mindestens 250 000 Euro aus eigenen Mitteln aufbringen könne. "Wenn wir jetzt etwas finden würden, das noch mehr kostet und sich lohnen würde, könnten wir auch mehr aufbringen. Und dann würden wir jetzt schon gerne gehen." Geplant sei nach jetzigem Stand eine Kirche aus Holz, nicht aus Beton und Stein.

Als Begründung für die Suche nach einem neuen Standort wird von einem Gemeindemitglied genannt, dass die griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde Heilige Paraskevi Solingen in der nächsten Zeit seine Heimatkirche auf dem Gelände des Rheinischen Jugendheims Halfeshof verlassen müsse, weil das Gelände umgebaut werde.

Charalambos Savvidis bestätigt dies nicht. Es sei nicht das drängende Problem, da man dort noch acht Jahre einen Vertrag habe. Problematischer sehe er die Situation in Dürscheid. Dort habe man auch noch fünf Jahre einen Vertrag, doch störten den seit vier Jahren hier tätigen Geistlichen altbekannte Probleme: Wenn sonntags 100 Menschen in die Dürscheider Kapelle kämen, gebe es akute Parkplatzprobleme. Zudem fehle Savvidis eine Busanbindung. Allerdings erklärt der Priester auch, dass in den Sommermonaten gerade mal 50 bis 60 Menschen zu den morgendlichen Gottesdiensten kommen. „Viele unserer Gemeindemitglieder sind jetzt in Griechenland.“ Dennoch suche der Geistliche nach einem zentraleren, verkehrsgünstigeren Standort. Und nach einer endgültigen Heimat: Die Gemeinde wolle nach vielen Jahrzehnten sesshaft werden und nicht mehr in Provisorien leben.

Etwa 800 Mitglieder habe man in Leverkusen, 1000 in Solingen, eine exakte Zahl für Burscheid habe er nicht.

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