Gedenkort soll neu gestaltet werden

Deportationslager Müngersdorf wird Erinnerungsstätte.

Köln. Die Stadtverwaltung schlägt den Ratsgremien eine Neugestaltung des Gedenkortes an das Deportationslager Köln-Müngersdorf vor. Damit greift die Verwaltung eine Initiative des Bürgervereins Köln-Müngersdorf aus dem Jahr 2016 auf, der sich für eine grundlegende Neugestaltung des Erinnerungsortes aktiv eingesetzt hat. Bisher erinnert am heutigen Walter-Binder-Weg lediglich ein Findling an diesen Ausgangspunkt des Holocaust in Köln.

An dem Ort, der für die Deportation der Kölner Juden in den Jahren 1941 bis 1945 von zentraler Bedeutung war, soll die neue Erinnerungsstätte realisiert werden. Das Deportationslager befand sich im Fort V der historischen Festungsanlagen, mitten im Kölner Grüngürtel, und dehnte sich über ein Barackenlager in die heute denkmalgeschützte Grünanlage aus. In enger Kooperation mit Sophia Ungers sowie dem NS-Dokumentationszentrum ist eine Konzeption entwickelt worden, die am historischen Ort die Ausmaße des Lagers und das Leid der jüdischen Bevölkerung veranschaulichen soll.

Das Konzept sieht eine Erinnerungsstätte vor, die von einem Kunstwerk des Kölner Architekten und Künstlers Simon Ungers geprägt wird. Die aus Cortenstahl bestehende, 19 Meter lange und vier Meter hohe Skulptur markiert das ehemalige Fort V, in dem hunderte jüdischer Männer, Frauen und Kinder vor der Deportation in Ghettos und Vernichtungslager interniert waren. Von dort verläuft ein schmaler, gepflasterter Weg, mit dem das frühere, rund 200 Meter entfernte und damals zum Lager gehörende Barackenlager räumlich integriert wird.

An drei markanten Stellen werden Hintergrundinformationen präsentiert. Insbesondere wegen der Lage im Kölner Grüngürtel hat die Stadtverwaltung den Realisierungsvorschlag für das Kunstwerk eng mit den Unteren Denkmal- und Naturschutzbehörden abgestimmt.

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