Gastronomie: Der Herr der Wasserpfeifen

Seit drei Wochen betreibt Thershanan Justins ein Café in der Lindenpassage.

Burscheid. Süßliche Düfte von Apfel, Honig und Kokosnuss liegen in der Luft, verursacht von zahlreichen Wasserpfeifen, die verstreut in einem Raum mit dem Charme eines orientalischen Clubs herumstehen. Wer das Café "Shisha-Relax" in der Lindenpassage betritt, dem erschließt sich die Geschäftsidee von Thershanan Justins schon auf den ersten Blick.

Seit Ende Juni betreibt der gebürtige Tamile, der seit vielen Jahren in Burscheid lebt, sein Cafè als Raucherclub in der Innenstadt. "Ich wollte ein ruhiges Café schaffen, in dem jeder gelassen seinen Kaffee trinken oder eine Shisha rauchen kann", sagt der 35-Jährige.

Im Mittelpunkt des Konzepts steht die Shisha, die arabische Wasserpfeife. Angesprochen auf die Gesundheitsgefahr, widerspricht Justins nicht, jedoch sei der Shisha-Dampf geringer dosiert als Zigarettenrauch.

"Wir sind das einzige Shisha-Café in der Umgebung", sagt Justins. In Köln seien diese nichts ungewöhnliches, für Burscheid ist es jedoch fast schon revolutionär. Offenbar stößt der 35-Jährige damit in eine Marktlücke, denn seit der Eröffnung vor knapp drei Wochen hätten die Burscheider seine Idee gut angenommen. Vor allem junge Erwachsene will Justins ansprechen, denn die "haben hier ja sonst nicht viel".

Es scheint zu funktionieren, obwohl der Eintritt erst ab 18Jahren erlaubt ist: Allein in dieser Woche richtet der Neu-Gastronom nach eigener Aussage zwei private Feiern aus. Eine weitere Besonderheit: Bisher schenkt Justins im "Shisha-Relax" keinen Alkohol aus, weil das nicht zur ruhigen Atmosphäre passen mag. Da jedoch viele Kunden danach fragten, überlegt er, ihnen diesen Wunsch zu erfüllen: "Aber selbst wenn, dann nur im Rahmen".

Thershanan Justins verbindet große Hoffnungen mit seiner Selbstständigkeit. Gerade jetzt in der Wirtschaftskrise. Bislang arbeitet er weiter hauptberuflich als Elektroniker in Leichlingen, so dass er erst abends vor Ort ist. Seit einigen Wochen hat seine Firma auf Kurzarbeit umgestellt. "Ich hoffe, dass das Café irgendwann so gut läuft, dass ich einen Vollzeitjob daraus machen kann", sagt Justins.

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