Für einen Tag ein Robin Hood sein

Ferienprogramm im Jugendzentrum hat begonnen: Heute wird mit Pfeil und Bogen geschossen. Tolles Programm in dieser Woche geplant.

Für einen Tag ein Robin Hood sein
Foto: Doro Siewert

Burscheid. „Man kann auch mal mit nix spielen“, ist ein gängiges Wort — und in die gleiche Kategorie der Binsenweisheiten gehört, dass man nicht unbedingt in die Ferne schweifen muss, um etwas Tolles zu erleben. Zugegeben: Das ist so neu alles nicht, aber das Jugendzentrum Megafon übersetzt derlei Wahrheiten bei der Stadtranderholung auf ganz charmante Weise in die Neuzeit. 18 Jungen und Mädchen erleben in dieser Woche, was hier vor Ort alles geht und wie toll eine Ferienwoche im Bergischen sein kann.

Einen ersten Höhepunkt werden die Kinder im Alter zwischen acht und zwölf Jahren bereits heute erleben, wenn mit Pfeil und Bogen geschossen wird. Aber davon später noch mehr.

Gestern begannen im Megafon mit Kennenlernspielen die Ferienspiele unter der Leitung von Nina Engelbert. „Alles steht unter dem Oberbegriff Spiel und Sport“, sagt sie, und ein leichter Wettkampf-Charakter sei auch dabei. Die Stadtranderholung findet täglich bis zum Freitag jeweils von 9 bis 16 Uhr für die angemeldeten Kinder statt. Für das Mittagessen ist im „Alten Bahnhof“ gesorgt; wenn die Truppe wegfährt, bekommt sie ein Lunchpaket mit.

Zwei „Außenbesuche“ sind geplant — einmal geht es ins Racing-Center, ein anderes Mal in den Rheinpark nach Köln. „Da fahren wir mit dem Linienbus hin“, erzählt Nina Engelbert. — Im Megafon selbst hat sie für Bastelaktionen vorgesorgt, weil für den Freitag eine Kegelbahn aus Pappmaché gebraucht wird, außerdem ein Feld für ein überdimensionales „Mensch ärgere Dich nicht“, bei dem die Kinder am Abschlusstag selbst die Figuren bilden.

Heute Nachmittag aber wird zu derlei Basteleien niemand kommen. Aus Wermelskirchen wird der Verein „alpha“ erwartet, hinter dem sich pädagogisch geschulte Bogenschützen verbergen. Mit drei Trainern werden die Kinder erste Tricks und Kniffe des Bogenschießens kennenlernen.

Den Kontakt zwischen dem Verein und dem Megafon stellte Andreas Tonn, der Geschäftsführer des Burscheider Schützenvereins, her. Er stellt sich heute auch als Trainer zur Verfügung, schließlich gibt es im Schützenverein seit einiger Zeit auch eine rege Bogenschützenabteilung.

Weitere Trainer werden heute Andreas Schauerte und Mariann Schopphoff aus Wermelskirchen sein. Von 13 bis ca. 15.30 Uhr werden Training und Schießen angeboten.

Alles beginne mit einer Sicherheitsunterweisung, erklärt Andreas Schauerte im Gespräch mit dem Bergischen Volksboten. „Danach werden wir die Kinder an Pfeil und Bogen heranführen.“ Eine Bogensportanlage werde am Jugendzentrum aufgebaut und eine Pfeilfangeinrichtung installiert, damit über die Schießscheiben hinaus keine Geschosse abdriften.

Erlernen sollen die Kinder den sporttypischen Bewegungsablauf, Schauerte: „Das ist die Abfolge von Pfeil einlegen, Bogen anheben, anspannen und loslassen.“ Gerade Letzteres, das Abschießen, falle manchen Kindern schwer. „Das kann anfangs nicht jeder.“ Außerdem sei das ganze auch eine körperliche Anstrengung, die kontrolliert werden wolle. „Dieses Anspannen und Lösen ist auch eine therapeutische Sache.“

Nun ist Bogen noch lange nicht Bogen, so wie es große und kleine, kernige und schmächtige Kinder gibt. „Wir haben ausreichend Bögen dabei — für jede und jeden das richtige Modell“, beruhigt der Wermelskirchener. Und auch dafür ist vorgesorgt: Es gibt Rechts- und Linksschützen — nein, nicht nach Rechts- und Linkshändern differenziert, sondern nach dem „guten“, dem scharfen Auge, mit dem das Ziel anvisiert wird. Auch danach wird Andreas Schauerte heute den Kindern den passenden Bogen heraussuchen.

Verschiedene Schießübungen werden ausgeführt, mal werden alle zusammen, dann wieder nacheinander den Pfeil schnellen lassen. Es verspricht, ein hochspannender Tag zu werden. Das Gute liegt eben doch ganz nah, wie Burscheid auch ein echtes Kinderferienland ist.

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