Förderverein: Hilfe für die Spielplätze

Der Gründung der „Burscheider Pänz“ ging eine kritische Diskussion zum Vereinszweck voraus.

Burscheid. Es war eine schwierige Geburt, aber am Ende hatte das Kind sogar einen Namen. Der Förderverein „Burscheider Pänz“ soll sich künftig durch Mitgliedsbeiträge in Form von Förderzertifikaten von zehn Euro pro Stück und Kalenderjahr sowie Spenden um die Verbesserung der Spielplatzsituation in Burscheid und Hilgen bemühen.

Mehr als 20 Spielplätze gibt es im Stadtgebiet, viele sind in verbesserungswürdigem Zustand. 19 Gründungsmitglieder brachten am Donnerstagabend im Restaurant Korfu den Verein auf den Weg. Doch bis es so weit war, wurde munter über Aufgaben, Ziele und die vorgeschlagene Satzung debattiert.

Konkret ging es um die Frage, welche Aufgaben der Verein über die Verbesserung der Spielplatzsituation hinaus erfüllen soll. In dem von der Verwaltung vorgelegten Satzungsentwurf war unter anderem die Durchführung von eigenen Projekten und Veranstaltungen vermerkt. Carmen Lienke-Blumberg vom Kinderschutzbund kritisierte, dass der Verein auch Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche anbieten könnte, dies aber durch die Kirchen, Sportvereine, das Megaphon und andere Institutionen abgedeckt sei. „Einen Verein zu gründen, der die gleichen Ziele verfolgt, sehe ich kritisch“, so Lienke-Blumberg.

Zudem sei zu befürchten, dass durch den neuen Verein weniger Fördergelder für die schon bestehenden Institutionen generiert werden — ein Argument, das von Horst Buttkus (Turngemeinde Hilgen) unterstützt wurde. Weiterer Kritikpunkt: Ehrenamtliche könnten durch den neuen Verein abgezogen werden, was speziell den personell unterbesetzten Kinderschutzbund hart treffen würde. Beim Großteil der Anwesenden stieß Lienke-Blumberg mit ihren Anmerkungen auf Verständnis. Andere hingegen äußerten ihren Unmut darüber, dass diese Bedenken ausgerechnet am Abend der Gründungsveranstaltung aufgeworfen würden.

Nach längerem Hin und Her und der hypothetischen Frage, ob der Verein nicht auch als Abteilung in den Kinderschutzbund integriert werden könnte, einigte man sich schließlich darauf, den entsprechenden Passus zur Zweckbestimmung zu streichen und sich primär auf die Verbesserung der Spielplatzsituation zu konzentrieren. Angedachte Aktionen wie pädagogische Zirkusprojekte könnten auch über andere Institutionen laufen. Zudem soll eine starke Vernetzung des Vereins zu den etablierten Einrichtungen für Kinder und Jugendliche erfolgen.

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