Firmen expandieren in Burscheid

Für viele Unternehmen ist die Stadt ein erfolgreiches Pflaster. Und für neue Interessenten gibt es noch Flächen.

Burscheid. Viele Unternehmen fahren ihre Investitionen aufgrund der unsicheren Situation in der Euro-Zone zurück — zumindest jene, die exportorientiert wirtschaften müssen. Dass laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung auch die starke Inlandsnachfrage durch die Skepsis beeinträchtigt werde, ist zumindest in Burscheid erstmal nicht zu spüren.

Sogar mehrere millionenschwere Investitionen tätigen jetzt einige Burscheider Unternehmen für ihre Expansionen und untermauern damit ihre gute Auftragslage. Beispielweise der Online-Shop Golf und Günstig, der sich vor Jahren als erste Firma mit einer 500 m2 großen Halle im Gewerbegebiet Linde/Irlen niederließ. Gesellschafter Harry Rupnik: „Wir sind sehr zufrieden mit unseren Geschäften, jetzt brauchen wir mehr Lagerfläche.“ Noch in diesem Monat beginnen die Bauarbeiten für eine weitere zweigeschossige Halle, die noch größer werden wird, als die bestehende davor: 750 m2. Rupnik hofft, bereits im April auf die neuen Kapazitäten zugreifen zu können.

Vom selben Bauträger wird im März ein weiteres Gebäude in dem Gewerbegebiet hochgezogen. „Wir wollen eine eigene Halle bauen“, sagt Jan Krause, Chef der Firma Janmedia, die im Sommer eine 375 m2 große Halle der Firma Matzner Kunststoff- und Klimatechnik angemietet hatte. Während sich Matzner zurückgezogen hat, will sich Krause vergrößern. „Es wird langsam zu eng hier“, erklärt der Unternehmer, der im vergangenen Jahr aus Kürten wegen der guten Autobahnanbindung und der Nähe zu den Großräumen Köln, Düsseldorf und Wuppertal nach Burscheid gekommen war. 1800 m2 werden von der Firma für Großformatdrucke und Werbetechnik erschlossen, 825 m2 auf zwei Etagen wird die Halle anschließend bieten.

Und es gibt noch weiteren Platz in Burscheid. „Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir noch erhebliches Potenzial an Gewerbeflächen haben“, so Bürgermeister Stefan Caplan. In Linde/Irlen sind es noch zwei Grundstücke in der Größenordnung zwischen 2000 und 2500 m2 (oder ein entsprechend großes). Und ein weiteres neben der Firma Hufa.

Hinzu kommt neben einem Grundstück an der Industriestraße (10 000 m2) das komplette Gewerbegebiet Straßerhof mit 100 000 m2. Eigentümerin ist nicht die Stadt, vermarktet wird das Gelände an der Stadtgrenze zu Leverkusen von der Baufirma Dohrmann als Investor. Dennoch sei Caplan mit Dohrmann einig, dass ein „diversifizierter“ Firmen-Mix erstrebenswert aus mehreren Mittelständlern sei — und möglichst wenigen aus der Automotive-Branche. „Denn wenn der Große geht, gehen auch die Kleinen mit“, spielt Caplan auf den Abschied von Johnson Controls an.

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