Festakt auf Schloss Burg: Neues Museumskonzept kommt an

Grabentorhaus und Bergfried wurden jetzt nach Sanierung eingeweiht.

Schloss Burg. Nach knapp anderthalbjährigen Sanierungsarbeiten an Bergfried und Grabentorhaus auf Schloss Burg wurden die restaurierten Gebäude am Samstag mit einem Festakt neu eingeweiht. „Somit ist ein erster wichtiger Meilenstein im Gesamtsanierungsprojekt des Schlosses erreicht“, erklärte Klaus-Dieter Schulz, Vorsitzender des Burger Schlossbauvereins, in seiner Begrüßung der vielen Besucher und Gäste.

Festakt auf Schloss Burg: Neues Museumskonzept kommt an
Foto: Daniela Tobias

Als Vertreter des Landes hob Christoph Dammermann, Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium, die Bedeutung des historischen Ortes hervor, „von dem aus seit Mitte des 12. Jahrhunderts maßgeblich Geschichte“ gestaltet worden sei. Schloss Burg sei noch heute ein weithin bekannter Touristenmagnet, an dem bergische Geschichte erlebbar werde und der es wert sei, vom Land unterstützt zu werden.

Als Vertreter des bergischen Städtedreiecks waren der Wuppertaler Stadtdezernent Johannes Slawig (CDU), Bürgermeister Kai Kaltwasser (CDU) aus Remscheid sowie der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) gekommen. Letzterer dankte ausdrücklich allen an der Sanierung Beteiligten, „vom Arbeiter über den Handwerker und Planer bis hin zum Steuerzahler“.

Kurzbach: „Wir können allesamt stolz auf das Ergebnis sein.“ Im Anschluss an die Feier wurden die restaurierten Gebäude unter mittelalterlichen Fanfarentönen offiziell dem Schlossbauverein übergeben. Dann konnten Besucher erstmals die neuen Räume in Turm und Grabentorhaus besichtigen und erste Eindrücke vom neuen Museumskonzept gewinnen.

So zeigt sich der Turm künftig als moderner Museumsort: Auf sechs Etagen wird die Geschichte der Grafen von Berg nahe gebracht. Die wissenschaftlich fundierte und zugleich unterhaltsame Ausstellung ist mit Interaktionen und Filmen zeitgemäß inszeniert. Dabei werden historische Ereignisse wie die „Schlacht von Worringen“ oder die „Kinderverlobung auf Schloss Burg“ in Spielszenen nachempfunden.

Bis zur offiziellen Eröffnung des neuen Museumstrakts im August erfolgen noch letzte Renovierungsarbeiten. „Es müssen zum Beispiel noch Türen eingebaut und eine Reihe von Testläufen mit der neuen Ausstellungstechnik gefahren werden“, informierte die Solinger Stadtsprecherin Sabine Rische.

Auch im Grabentorhaus fallen noch Arbeiten an. Danach ist in den dort neu geschaffenen Wechselausstellungsräumen eine Dokumentation zur Sanierung des Schlosses zu sehen. Die Sanierungsarbeiten gestalteten sich umfangreicher als ursprünglich gedacht.

Sämtliche Fenster und Türen der Gebäude wurden nach heutigen energetischen Standards generalüberholt. Der Bergfried erfuhr eine Kernsanierung. „Dabei stellten sich an etlichen Steinen deutliche Schäden heraus“, berichtete Rische. So hätten viele Original-Quader gegen neue Steine ausgetauscht werden müssen.

Um Originalität und historischen Wert des Denkmals zu erhalten, schlug man die neuen Steinquader aus demselben Steinbruch in Lindlar, der bereits bei der Rekonstruktion der Anlage im späten 19. Jahrhundert das Baumaterial geliefert hatte. Den Mörtel für die Fugen rührten die Arbeiter nach historischem Vorbild an.

„Die Kosten der Sanierung von Turm und Torhaus betragen 5,2 Millionen Euro“, erklärte Klaus-Dieter Schulz. Davon stammten vier Millionen aus dem Fördertopf der Gemeinschaftsaufgaben von Bund und Ländern zur wirtschaftlichen Unterstützung von Regionen. Noch in diesem Jahr soll die Instandsetzung der maroden Umfassungsmauer am Parkplatz beginnen. Weitere umfangreiche Sanierungen seien dann ab 2020 vorgesehen. „Dann kommen das Palais als Kerngebäude, Batterieturm und Höfe sowie eine opulente Licht-Inszenierung an die Reihe“, kündigt Schulz an .

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