Expedition Heimat: Das Leben auf der Straße – in Blech und Anekdoten

30 Oldtimer waren am Sonntag an der B51 zu sehen. Erzählt wurden auch Geschichten dazu.

Burscheid. "Für das Alter, sieht sie aber noch gut aus" - sagt man solche Sätze zu einer Dame, erntet man dafür meist böse Blicke oder spitze Kommentare. Aber wenn man eine solche Aussage gegenüber einem Oldtimer-Liebhaber macht, bekommt das Gegenüber schnell leuchtende Augen.

Anlässlich der Expedition Heimat im Rheinisch-Bergischen Kreis versammelten sich Oldtimer und historische Nutzfahrzeuge auf der Wiese gegenüber des alten Landhauses an der B51. Etwa 150 Besucher fanden den Weg hierher und bestaunten die gutgepflegten Autos.

Doch nicht nur die Fahrzeuge wurden ausgestellt, Interessierte konnten auch Vorträgen über die Welt des Automobils zuhören. "Anders als in den informativen Vorträgen erzähle ich Geschichten aus dem Fuhrmanns-Leben", sagt Harry Böseke. Als Fuhrmann Emil verkleidet erzählt er von seinem täglichen Schaffen und kleine Anekdoten vom Leben auf der Straße. Natürlich erhielten die Zuschauer auch eine passende theatralische Untermalung zu seinen Geschichten.

Mit organisiert wurde diese Ausstellung von Alfred Noell. 39 Jahre lang hatte er die Fernsehreihe "Der siebte Sinn" zum Thema Verkehr moderiert und produziert. Seine Leidenschaft für Automobile lässt ihn vielleicht gerade deswegen nicht los.

"Ich habe viele Bekannte, die sich genauso wie ich für Oldtimer interessieren", erklärt er. Diese habe er anlässlich der Expedition Heimat mobilisiert und dazu bewegen können, ihre Fahrzeuge auszustellen.

"Darunter sind wirklich sehr außergewöhnliche Modelle, beispielsweise ein Ford mit dem Baujahr 1921", berichtet Noell. "Dieses Modell heißt Tin-Lizzy und wurde normalerweise als üblicher PKW hergestellt. Aber das hier gezeigte Modell ist eine Pick-Up Variante und deshalb besonders selten", sagt Alfred Noell.

Der Fokus der Ausstellung lag vor allem auf den Nutzfahrzeugen: LKW’s und Transportfahrzeuge aller Art konnten bestaunt werden. Ein weiteres Highlight des Tages war die Fahrt mit dem Omnibus. Üblicherweise ist das Reisen mit dem öffentlichen Nahverkehr nichts besonderes, doch der Bus von 1958 ließ die Mitreisenden träumen.

"Die Resonanz war trotz des schlechten Wetters wirklich gut. Das macht Mut, denn ich habe noch mehr Ideen im Bereich der historischen Fahrzeuge", freut sich Alfred Noell und gewährt damit Einblicke in weitere Pläne.

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