Erste Haushaltsrede im Rat: „Schwarze 0“ zur Premiere

Die künftige Kämmerin Helga Lagotzky und Bürgermeister Stefan Caplan stellten gestern Abend den Etat 2018 vor.

Erste Haushaltsrede im Rat: „Schwarze 0“ zur Premiere
Foto: Doro Siewert

Burscheid.Wahrscheinlich war es überhaupt das erste Mal, dass eine Frau in Burscheid eine Haushaltsrede für die Verwaltung im Burscheider Rat gehalten hat. Für Helga Lagotzky war es auf jeden Fall eine Premiere. Und was für eine: Mit einer „schwarzen 0“, die es schon seit 16 Jahren nicht mehr gegeben hat, beginnt ihr Einstand.

Lagotzky ist Stellvertreterin von Bernhard Lentz. Der Kämmerer verlässt wie berichtet im November das Rathaus und geht in den Ruhestand. Lentz ist derzeit in Urlaub. Bislang hat er es sich nie nehmen lassen, die finanziellen Eckdaten des Haushalts zu präsentieren — also auch ein kleine Premiere. Offizielles Datum für den symbolischen Amtsantritt seiner Nachfolgerin ist aber erst am 16. November im Rat.

Auch wenn eine Frau die erste Haushaltsrede hielt — den Vortritt musste sie dennoch dem Bürgermeister gewähren. Stefan Caplan skizzierte dabei einen Etatentwurf für das kommende Jahr, der zum ersten Mal seit 2001 ausgeglichen sei. „Man kann sagen: Er schließt ab mit einer „schwarzen 0“. Tatsächlich weist er sogar einen kleinen Überschuss aus.

Das ist insofern etwas Besonderes, da die Stadt am so genannten Stärkungspakt teilnimmt — mit dem Haushaltsplanentwurf 2018 damit im siebten Jahr. Doch statt eines Meilensteins hätte es ein verflixtes siebtes Jahr werden können, wie Caplan ergänzte: „Dass uns dies gelingen würde, war nicht sicher, was insbesondere an den Unwägbarkeiten bei der Schlüsselzuweisung des Landes und an nicht vorhersehbaren Aufwendungen lag.“

Mit einem Minus in der Kasse hätten womöglich auch die bislang zugewiesenen Landesmittel in Höhe von 5,6 Millionen Euro zurückgezahlt werden müssen, mit denen im kommenden Jahr der Haushalt ausgeglichen werden kann. In den darauf folgenden Jahren muss die Stadt das nach und nach aus eigener Kraft schaffen.

Aber die Prognosen sind gut: „Einen Überschuss wird es bis zum Jahr 2021 geben“, sagt Helga Lagotzky voraus. Wenn sie auch als Vize-Kämmerin gegenüber dem Bürgermeister den „trockeneren Teil mit vielen Zahlen“ hatte, war doch ihre Botschaft am Ende im Vergleich zu den vergangenen Jahren ertragreich.

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