Einen Tag lang wollen sie Obdachlosen Gutes tun

Katholische Jugendliche werden sich in Kleingruppen für die Deubner-Stiftung in Köln engagieren.

Rhein.-Berg. Kreis. Ein Schwarz- Weiß-Porträt zeigt einen kernigen Mann, mit Baseballkappe auf dem Kopf und Tattoos auf dem Arm. Er stützt sich auf seiner Faust ab und blickt starr in die Kamera. Unter der Fotografie befindet sich ein Zitat des Mannes: „Stolz fürs Überleben zu kämpfen.“

Anlässlich des Beginns der diesjährigen Firmvorbereitung trafen sich 94 katholische Jugendliche aus Burscheid, Odenthal und Altenberg im Altenberger Küchenhof. Nicht zufällig wurde der Pilgersaal gewählt, um den eindrucksvollen Porträts einen angemessenen Rahmen zu geben, die der Düsseldorfer Künstler und Fotograf Alexander Basta von Obdachlosen aus Düsseldorf gemacht hat.

Die Abgebildeten sind Besucher des „Café Pur“ in Düsseldorf, wo sie jeden Sonntag ein ausgiebiges Frühstück bekommen — so wie es die meisten der angehenden Firmlinge von zu Hause kennen. Die Beschäftigung mit dem Hilfsangebot der Diakonie soll den jungen Christen beispielhaft zeigen, was es bedeutet, karitative Arbeit zu leisten: Jeden Sonntag versorgen zehn der insgesamt 65 ehrenamtlichen Düsseldorfer Helfer die Gäste im Cafe Pur. Vom Tischdecken bis hin zur begleitenden Livemusik wird dabei alles ehrenamtlich verrichtet.

Nach Aussage von Anne Brandt, einer der Katechetinnen (das sind die erwachsenen Betreuer und Betreuerinnen der Firmlinge), ist der karitative Bereich „heutzutage ein Schwerpunkt der Firmvorbereitung“. In den vergangenen Jahren hatten die Firmlinge Altenheime besucht und dort einen ganzen Tag lang die ehrenamtliche Arbeit erlebt. Oder sie arbeiteten und beteten abwechselnd tageweise im Sinne des „Ora et Labora“, wie man es aus dem Kloster kennt. „Das hat drei Jahre lang so gut geklappt, dass wir jetzt mal was anderes ausprobieren wollten“, so Anne Brandt.

Die Jugendlichen werden an rund 20 Terminen jeweils zu viert eine dieser Kölner Einrichtungen besuchen und zusammen mit den dortigen Ehrenamtlichen einen ganzen Tag Aufgaben übernehmen. Die Katecheten erhoffen sich davon, dass die Firmlinge unmittelbaren Kontakt zu wirklich bedürftigen Menschen und Eindrücke von deren jeweiligen Schicksalen bekommen — auch, um zu realisieren, wie schnell der Weg in die Obdachlosigkeit führen kann. „Die Firmlinge sollen einmal ein anderes Leben erfahren, etwas, das sie aus Odenthal, Burscheid oder Altenberg kaum kennen“, lautet der Anspruch von Anne Brandt.

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