Ein Leben für die Hörakustik

Werner Köttgen wird für sein Engagement mit dem Verdienstkreuz am Bande geehrt.

Ein Leben für die Hörakustik
Foto: Stadt Leverkusen

Leverkusen. In einer Feierstunde im festlichen Spiegelsaal von Schloss Morsbroich hat Oberbürgermeister Uwe Richrath gestern das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens an Werner Köttgen überreicht. Verliehen wurde der Orden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Würdigung für das langjährige Engagement im berufsständischen Bereich. OB Uwe Richrath würdigte in seiner Laudatio die Verdienste von Werner Köttgen: „Er hat sich dem Hörakustiker-Handwerk mit Herz und Seele verschrieben und hat durch sein ehrenamtliches Engagement in diversen Gremien maßgeblich zur Reputation dieses Berufs beigetragen.“

Köttgen hat sich in zahlreichen ehrenamtlichen Funktionen mit Leidenschaft für die Hörakustik eingesetzt — angefangen bei Ausbildung und Nachwuchsförderung, über die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung des guten Hörens, bis hin zum fachwissenschaftlichen Austausch innerhalb des Hörakustiker-Handwerks und mit der Ärzteschaft.

Werner Köttgen legte 1969 seine Meisterprüfung zum Hörgeräteakustiker ab und übernahm 1972 den von seinem Vater gegründeten Hörgeräteakustiker-Betrieb in Köln. Diesen führt er bis heute gemeinsam mit seiner Frau Christa und den beiden Kindern Dirk und Katrin. Mittlerweile umfasst das Filialnetz rund 60 Fachgeschäfte in Nordrhein-Westfalen und Rheinland Pfalz. Über 20 Jahre wirkte Köttgen im Meisterprüfungsausschuss des Hörakustiker-Handwerks der Handwerkammer Köln mit. Von 1974 bis 1988 engagierte er sich in verschiedenen Funktionen an der Akademie für Hörgeräte-Akustik. 1985 wurde die Stiftung „Forschungsgemeinschaft Deutscher Hörgeräte Akustiker“ gegründet. Köttgen gehört zu deren Gründungsmitgliedern und engagiert sich seit 1985 ehrenamtlich als Schatzmeister und Sekretär dieser Stiftung.

Nicht zuletzt seinem Einsatz in der Forschungsgemeinschaft ist es zu verdanken, dass viele wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Audiologie und Hörgeräteakustik ermöglicht wurden. In diesem Zusammenhang zitierte OB Uwe Richrath aus der Vorschlagsbegründung: „Die fachliche und vor allem auch ehrenamtliche Reputation und Anerkennung von Herrn Köttgen sind unbestritten, nicht nur im Hörakustiker-Handwerk, sondern auch bei der HNO-Ärzteschaft und Betroffenenorganisationen auf Bundesebene.“

Von 2000 bis 2007 war Köttgen als Geschäftsführer der Fördergemeinschaft „Gutes Hören“ tätig. Insbesondere durch sein Engagement dort hat er einen wichtigen Beitrag geleistet, die Bedeutung des guten Hörens in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und für mehr Bewusstsein für das Hören in der Bevölkerung zu sorgen. Gleichzeitig hat sich Köttgen von 1972 bis 2012 ehrenamtlich im Vorstand der Europäischen Union der Hörgeräteakustiker (EUHA) engagiert. Ebenfalls übte er während dieser Zeit das Amt des öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen aus. Im Jahr 2012 wurde er zum Vorsitzenden des Ehrenrates im Präsidium der EUHA ernannt. „Herr Köttgen engagierte sich all die Jahre nicht nur für seine Firma, sondern auch bundes- und europaweit ehrenamtlich für das Hörgeräteakustiker-Handwerk, wodurch er maßgeblich dazu beigetragen hat, den Berufsstand der Hörakustiker aufzubauen und im Handwerk zu etablieren“, zitierte Richrath aus der Vorschlagsbegründung.

Für seine Verdienste wurde Köttgen 2009 von der Handwerkskammer zu Köln mit dem Ehrenpreis für langjährige und zugleich vorbildliche Ausbildung bei dem Wettbewerb „Top-Ausbildungsbetrieb“ geehrt. 2014 wurde er mit dem Heribert-Späth-Preis der Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk ausgezeichnet.

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