E-Busse und neue Stadtbahnen

Rat stimmt der Beschaffung neuer Niederflurbahnen zu. Außerdem sollen bis 2030 alle Busse auf elektrischen Antrieb umgestellt werden.

Köln. Die Stadt und die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) wollenden öffentlichen Nahverkehr in Köln weiterentwickeln. Dazu sollen die Stadtbahnflotte erneuert und das Busangebot erweitert werden (der BV berichtete). Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Donnerstag zunächst der Beschaffung von neuen Niederflur-Stadtbahnwagen zugestimmt. Vorgesehen ist, in den nächsten beiden Jahrzehnten, beginnend 2020, nach und nach fast die gesamte Stadtbahnflotte (derzeit 382 Fahrzeuge) zu erneuern.

In einem ersten Schritt sollen 62 moderne Niederflurbahnen mit einer Länge von 60 Metern — sogenannte Langzüge — sowie zwei 30 Meter lange Niederflurfahrzeuge beschafft werden. Darüber hinaus soll es die Option für den Kauf von weiteren elf Lang- und 25 Kurzzügen geben, die für die verschiedenen Ausbauprojekte im KVB-Streckennetz nach dem ÖPNV-Bedarfsplan benötigt werden. „Die zügige Verbesserung des ÖPNV in Köln ist für mich ein vorrangiges Anliegen. Mit diesen Vorhaben gehen wir wichtige Schritte auf dem Weg zur notwendigen Verkehrswende und bringen die Umsetzung der Ziele aus dem Strategiepapier ,Köln mobil 2025’ voran. Das alles sind wichtige Bausteine für eine lebenswertere Stadt, ein attraktives Verkehrsangebot und natürlich den Klimaschutz“, sagt OB Henriette Reker.

Nach der Ertüchtigung der Ost-West-Achse sollen auf den Linien 1 und perspektivisch auch auf der Linie 9 rund 90 Meter lange Zugverbände fahren. Diese setzen sich jeweils aus einem Lang- und einem Kurzzug zusammen. Auf diese Weise kann die Kapazität auf diesen Linien um bis zu 50 Prozent erhöht werden. Für die Linie 7, in deren Einzugsbereich umfangreiche Stadtentwicklungsprojekte wie der Deutzer Hafen und Zündorf-Süd liegen, sind in der Hauptverkehrszeit Taktverdichtungen vorgesehen, die zu einer Verdopplung des Angebots führen sollen.

Die Auftragsvergabe ist für Januar 2020 geplant. Ab 2022 sollen zwei Lang- und zwei Kurzzüge getestet werden, die Auslieferung der Serienfahrzeuge ist ab Mitte 2023 vorgesehen. Die Kosten für die erste Beschaffungsserie liegen voraussichtlich zwischen 413 Millionen und 472 Millionen Euro. An Fördermitteln für Stadtbahn-Beschaffungen stehen bis 2031 rund 100 Millionen Euro zur Verfügung. Die von der KVB zu übernehmenden Investitionen sollen über Gesellschafterdarlehen der Stadt finanziert werden.

Der Stadtrat hatte die Verwaltung im vergangenen Jahr außerdem damit beauftragt, gemeinsam mit der KVB und in Abstimmung mit der Rhein-Energie einen Plan für den weiteren Ausbau des E-Bus-Netzes zu erstellen. Ziel dieser Planung ist die Umstellung der kompletten Busflotte auf elektrischen Antrieb. Hierzu hat die Verwaltung Anfang Juni eine Beschlussvorlage auf den Weg gebracht. Demnach sollen bis zum Jahr 2021 in einer ersten Ausbaustufe sechs weitere KVB-Buslinien auf den Betrieb mit vollelektrischen E-Bussen umgestellt werden. Hierfür sieht die KVB die Beschaffung von 50 weiteren Batteriebussen vor. Bis 2030 soll die gesamte Busflotte auf E-Mobilität umgestellt sein. Der Ratsbeschluss zum Busprogramm ist für September vorgesehen.

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