Die Zahl der Hasen steigt wieder an

Hasen sind fest mit Ostern verbunden. In Burscheid gibt es nicht mehr so viele, sie werden aber wieder mehr. Zwei leben etwa auf dem Friedhof.

Die Zahl der Hasen steigt wieder an
Foto: dpa

Burscheid. Während die Regale derzeit wieder voll sind mit bunt verpackten Osterhasen, die am Sonntag dann im Nest liegen werden und darauf warten, gegessen zu werden, sieht es bei dem realen Vorbild nicht ganz so gut aus. Jedenfalls bei uns in Burscheid.

Die Zahl der Hasen steigt wieder an
Foto: Eike Rüdebusch

Während die Zahl der Hasen hier zwar wieder zugenommen hat und er auch wieder bejagt werden darf, ist die Zahl der Feldhasen hier aber im Laufe der Zeit generell stark zurückgegangen. Das erklärt Stephanie Rahm, stellvertretende Hegeringsleiterin in Burscheid. Auf 1000 Hektar gebe es hier etwa 150 Hasen, sagt sie. „Wenn man das etwa mit Monheim vergleicht, ist das wenig. Da gibt es sicher die zehnfache Menge“, sagt sie.

Gründe für den Rückgang sieht sie vor allem in der Landwirtschaft. Die sorge für einen stetigen Rückgang an Lebensraum und Futter für die Hasen. Die fressen nämlich gerne Unkräuter, die aber weggespritzt werden oder durch den massiven Einsatz von Gülle für die Hasen ungenießbar würden. „Die haben dann auch keine Lust, das zu fressen“, sagt sie.

Trotzdem gebe es auf allen Feldern hier noch Hasen. „Nur nicht mehr in der Masse“. Aktuell könne man die Hasen theoretisch dabei beobachten, wie sie ihre Sassen bauen — Mulden, in denen sie schlafen. Praktisch sieht man sie nicht. Auf den leeren Feldern, die gerade für die Aussaat vorbereitet würden, gehe der Hase farblich komplett unter, sagt Rahm. Der Hase liege dann in der Sasse, mit der Nase gegen den Wind, um gegebenenfalls Gefahr wittern zu können.

Die geht für den Hasen von Wildschweinen, Füchsen und Greifvögeln aus — und auch von Hunden. Deswegen hat sich Nicole Lützenkirchen aus Leverkusen Gedanken gemacht. Sie ist Hundecoach, aber auch Jägerin, und möchte dem Hasen das Leben ein wenig einfacher machen. Deswegen hat sie sich ein Coaching überlegt, das den Namen trägt: „Stoppen für den Feldhasen“.

Denn Hunde sind für die Hasen gefährlich — nicht nur, wenn die Hunde sie jagen und auch fassen. Sondern auch allein, wenn sie sie jagen. Die Tiere verendeten manchmal allein wegen des Stresses dadurch, erzählt Lützenkirchen. Sie bietet deswegen ein Training für Hunde und die Besitzer an, dass auch darüber aufklärt, wie sich Hunde, Hasen und Rehe im Wald verhalten. „Sitz, Platz und Rückruf ist das Eine“, sagt sie. „Die Zusammenhänge zu verstehen, ist etwas anderes.“ Daran möchte sie arbeiten.

Die Hasen leben übrigens nicht nur auf Feldern und im Wald. In Burscheid leben zwei auf dem Friedhof, weiß Antoine Sawinski stellvertretender Leiter des Baubetriebshofs. Vor zwei Jahren sei es noch einer gewesen. „Die fühlen sich da wohl“, sagt er. „Da ist es sehr ruhig und die Tiere können sich gut verstecken.“

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