Der Rat ist eine Männerbastion

Analyse: Der neue Stadtrat ist seit zehn Tagen gewählt. Der BV nennt Zahlen und Fakten rund um das Gremium.

Burscheid. Wenn am 21. Oktober die Amtsperiode des neuen Stadtrats beginnt, hat sich vieles verändert: Die politischen Kräfteverhältnisse, die Größe des Rats, dazu kommen noch die 16 neuen Ratsherren und Ratsfrauen. Eines bleibt jedoch beim Alten: Dem neuen Rat gehören genau wie bisher exakt neun Frauen an.

Das Paradoxe: Obwohl der Stadtrat um zehn Sitze auf nun 42 Mitglieder angewachsen ist, hat sich der prozentuale Anteil der Frauen verringert. Waren bisher etwa 28 Prozent der Ratsmitglieder Frauen, liegt dieser Wert beim neuen Rat nur noch bei rund 21 Prozent. In der Mehrheitsfraktion CDU ist unter den 13 Mitgliedern mit Silke Riemscheid nur eine Frau, auch bei BfB, FDP, UWG (je eine Ratsfrau) und SPD (zwei Frauen) ist das weibliche Geschlecht nicht gerade überrepräsentiert.

Einzige Ausnahme bilden die Grünen: Drei ihrer fünf Ratsmitglieder sind Frauen. "Es ist bei uns traditionell so, dass wir viele Frauen in der Fraktion haben", sagt Grünen-Spitzenkandidatin Ute Hentschel. Sie sieht die geringe Zahl weiblicher Ratsmitglieder als "klare Aufforderung an die anderen Fraktionen, sich mehr Frauen zu suchen, die Politik machen wollen."

Deutlich verändert hat sich die Altersstruktur des Rates. Der neue Rat ist nicht nur größer, er ist auch deutlich jünger als bisher. Beträgt das Durchschnittsalter des alten Rats bei 58 Jahren, so kommt der neu gewählte Rat auf einen Altersdurchschnitt von nur noch 49,6 Jahren.

Bei der Frage nach der jüngsten Ratsfraktion hat mit dem Bündnis für Burscheid (BfB) interessanterweise auch die jüngste politische Vereinigung in der Stadt die Nase vorn. Die achtköpfige Fraktion des Bündnisses ist mit durchschnittlich 40,9 Jahren der "Benjamin" im neuen Stadtrat, dahinter folgen CDU (44,9 Jahre), SPD (49,7 Jahre) und Grüne (50 Jahre). Klar am Ende dieses Rankings liegen UWG (67 Jahre) und FDP (68,5 Jahre).

"Dass wir einen sehr guten Altersschnitt haben, ist schon im Wahlkampf von vielen Bürgern registriert worden. Wir haben nicht die ganz jungen Leute, aber viele, die mitten im Berufsleben stehen", sagt BfB-Bürgermeisterkandidat und Ratsherr Michael Baggeler.

Die FDP stellt mit Rudolf Mebus das älteste Ratsmitglied. Der 74-jährige ist am 9.November 1969 erstmals in den Stadtrat eingezogen und seitdem knapp 40 Jahre ohne Unterbrechung dessen Mitglied. Mebus bekleidet auch das Amt des Altersvorsitzenden bei der konstituierenden Sitzung des Stadtrates. Neu dabei ist am 21. Oktober Jan Harenkamp (CDU). Der 21-Jährige wurde erstmals in den Rat gewählt, zudem ist er der jüngste Ratsherr.

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