Der nächste unabhängige Bewerber

Bürgermeisteramt: Karl Ulrich Voss will die nötigen 160 Unterschriften sammeln.

Burscheid. Gibt es möglicherweise bald einen vierten Bürgermeisterkandidaten? Zumindest ist Karl Ulrich Voss gewillt, die notwendigen 160 Unterschriften für seine Kandidatur zu sammeln. Kontakt zum Wahlamt hat er schon aufgenommen und auf seiner privaten Homepage wirbt der 57-Jährige bereits für seine Aktion.

Der promovierte Jurist arbeitet in Bonn im Bundesministerium für Bildung und Forschung und ist dort zuständig für Rechtsfragen der beruflichen Bildung und das Bundesinstitut für Berufsbildung. Im öffentlichen Leben von Burscheid ist er aber bisher nicht in Erscheinung getreten - sieht man von einer von ihm 1993 organisierten Podiumsdiskussion in der Hauptschulaula zur Zukunft der Bundeswehr ab.

Voss, in Hagen geboren, verheiratet und Vater von drei inzwischen erwachsenen Kindern, lebt seit 1978 in Burscheid. Er ist parteilos und nach eigenen Angaben auch in keinem Verein oder einer anderen lokalen Organisation aktiv. Dafür weist ihn sein Internetauftritt als ausgesprochen debattierfreudigen Leserbriefschreiber aus.

Konkreter Anlass für seinen Vorstoß seien "das Gewürge um CDU und BfB", das ihn abgestoßen habe, und eine SPD, die nun unversehens profitiere, obwohl sie die Wahl eigentlich gar nicht mehr auf der Rechnung gehabt habe. "Und weil die kleineren Parteien keine Bewerber ins Feld schicken, besteht nicht wirklich die Wahl."

Er betreibe seine Kandidatur daher nicht in erster Linie mit dem Ziel, Bürgermeister zu werden, "sondern um die Sache aufzustöbern". Und selbst wenn er nicht die nötigen Unterschriften für die Kandidatur zusammenbekomme, "habe ich etwas dazugelernt".

Inhaltlich nennt er "nachhaltige Investitionsplanung", "Strukturverbesserung und Beschäftigungschancen", "Energie" und "Integration" als die vordringlichsten Themen. Damit wolle er die anderen Bewerber "unter Konkurrenzdruck" stellen. Er selbst scheint davor nicht zurückzuscheuen. Auf seiner Homepage heißt es: "Sie können aber auch - das werde ich ebenso befürworten - sich selbst oder andere freie Kandidaten ins Spiel bringen."

Bis wann Voss seine Unterschriften vorlegen muss, ist noch nicht klar. Am Mittwoch entscheidet das Landesverfassungsgericht, ob der bisherige Wahltermin 7. Juni Bestand hat oder nicht. Bisher müssten die entsprechenden Unterlagen bis zum 20.April eingereicht werden. Verschiebt sich der Wahltermin in den Spätsommer oder Herbst, verlängert sich auch die Frist für die Wahlvorschläge.

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