Der Geschichtsverein hat ein neues Domizil gefunden

Manche Mitglieder wünschen sich, dass aus dem Raum an der Höhestraße ein Geschichtslokal wird. Auch Familie Klippert hat für private historische BV-Ausgaben einen Raum in dem Haus angemietet.

Der Geschichtsverein hat ein neues Domizil gefunden
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Über ein Jahr war die Burscheider Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins auf der Suche nach einem neuen Domizil. Nachdem der Verein aufgrund einer Brandschutzverordnung die beiden Räume im Haus der Kunst aufgeben musste, ruhte das historische Archiv monatelang in über 50 Kartons. Jetzt dürfen sie ausgepackt werden. An der Höhestraße im ehemaligen Ladenlokal der Firma MRT und zuvor des Burscheider Zoogeschäftes hat der Burscheider Geschichtsverein ein neues Domizil gefunden.

Und womöglich erlaubt die Örtlichkeit dem Verein in Zukunft sogar eine ganz neue Perspektive — anstatt „nur“ historische Dokumente oder Schriften darin zu archivieren. Nach dem Vorbild der Bergisch Gladbacher „Kollegen“ könnte dort nämlich ebenfalls ein Art Geschichtslokal entstehen. Zumindest wird dies bereits in den Reihen der Mitglieder diskutiert. Im Bensberger „GeschichteLokal (GL)“ können Gäste sogar wie in einem Lokal bewirtet werden. Und in einem Schaufenster werden die Publikationen des Vereins ausgelegt und zum Verkauf angeboten. Man kann sogar antiquarische landeskundliche oder historische Bücher kaufen.

Sabine Wurmbach, Mitglied des Geschichtsvereins, weist erstmal auf einen anderen Vorteil hin: Die Möglichkeit als Anlaufstelle für verschiedene Arbeitsgruppen. In Bensberg sind das die Gruppen Fachwerk, Mundart und Genealogie. Wenn auch dem stellvertretenden Vorsitzenden Rolf Engelhardt das zum jetzigen Zeitpunkt ein Schritt zu weit ist, weist er auf die Schwierigkeit gerade bei der Familienforschung hin. „Die Nachfahren schmeißen das heute ja zumeist in den Container.“ Nicht umsonst hat der Geschichtsverein erst vor wenigen Monaten ein komplexes Buch über die Burscheider Ahnenkunde herausgegeben.

Momentan ist ihm aber erst daran gelegen, nach der Renovierung des Raums die Schriften des Geschichtsvereins (Dokumente der Bergischen Geschichte seit 1865) und Tagebücher von Burscheider Bürgern wieder an einem würdigen Ort zu lagern. „Wir möchten bestimmte Daten sichern, dass sie nicht untergehen.“

Dieses Ziel haben auch die Klipperts. Einen etwa 25 Quadratmeter großen Raum hinter dem neuen Domizil des Geschichtsvereins hat die Burscheider Familie privat angemietet. Im eigenen Haus hatten sie bislang alle Ausgaben des Bergischen Volksboten von 1949 bis 1972 sowie von 1982 bis 1999 untergebracht. Ein Teil davon ist bereits zur Höhestraße gebracht worden. „Das ist eine ideale Symbiose hier“, meint Uwe Klippert (60). Häufig würden Burscheider auf der Suche nach historischen Informationen im Wohnzimmer sitzen. Künftig sei dies in dem neuen BV-Archiv viel einfacher.

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