Der ehemalige Stadtplaner der Burscheider CDU ist tot

Der langjährige Ratsherr Alexander Siebel starb im Alter von 89 Jahren am Samstag an den Folgen einer Krankheit.

Der ehemalige Stadtplaner der Burscheider CDU ist tot
Foto: B. Sarx

Burscheid. Alexander Siebel ist tot. Der langjährige Ratsherr der CDU, dessen Vorname in der Burscheider Öffentlichkeit eigentlich nur in der Kurzform „Alex“ kursierte, verstarb am Samstag nach Krankheit im Alter von 89 Jahren.

Ohne Pauken und Trompeten trat Siebel Ende des Jahres 2001 von dem politischen Geschehen zurück — und das, obwohl er Jahrzehnte lang der Stadt seinen planungspolitischen Stempel aufgedrückt hatte und noch heute als einer der markantesten Kommunalpolitiker in Burscheid gilt. Als Vorsitzender und planungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion legte er im Dezember 2001 sein Ratsmandat nieder. Nach Einschätzung damaliger Beobachter auch deshalb, weil der Regierungspräsident die Vorstellungen Siebels zum damaligen Flächennutzungsplan nicht gänzlich teilte. Der Vorentwurf zu diesem Plan trug im Wesentlichen die Handschrift des damaligen Planungsexperten der CDU. „Der RP will das Kommando übernehmen“, hatte Siebel damals gegenüber dem BV geklagt.

Der Burscheider war seit 1972 CDU-Mitglied und gehörte dem Rat von 1975 bis 1989 und wieder seit 1995 an. In dieser Zeit war er Mitglied des Planungsausschusses, von 1979 bis 1984 als Vorsitzender. Die Stadtplanung galt als sein Schwerpunktthema, was durch die Funktion als Fraktionssprecher im Ausschuss ab 1994 unterstrichen wurde. Dort brillierte er durch Detailkenntnisse und lieferte sich über Jahre Rededuelle mit Gert Weber von der FDP, der im vergangenen Jahr der politischen Bühne den Rücken kehrte.

Von 1975 bis 1984 war Siebel auch Mitglied des Sportausschusses, einem weiteren Faible von ihm. Siebel war seit seinem sechsten Lebensjahr Mitglied der BTG und hat die sportliche Entwicklung des Vereins später entscheidend mitgeprägt. In den Jahren 1973 bis 1977 und 1988 bis 2004 war er Vorsitzender. Die Skiabteilung gründete er, für die er in den 60er- und 70er-Jahren viele Jugendfreizeiten organisierte und leitete. Die Schwimmabteilung wurde 1976 ebenfalls von ihm gegründet. Seine Übertragung der in altdeutscher Schrift geführten Protokollbücher des Vereins seit 1867 in die lateinische Schrift stellt sieht die BTG als einen Meilenstein in der Vereinsgeschichte an. Für seine außergewöhnlichen Leistungen wurde Siebel 2004 zum Ehrenvorsitzenden der BTG ernannt. Im Jahre 2003 erhielt er das Bundesverdienstkreuz für sein ehrenamtliches Engagement in Sport und Politik. Zudem gehen die ersten Burscheider Kontakte zur Partnerstadt Egg auf Alex Siebel und die Skiabteilung der Burscheider Turngemeinde zurück.

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