Burscheider Gesamtschule: Öffentliche Einladung und schnelles Gespräch mit Bezirksregierung

Offenbar war man in der Bezirksregierung etwas verschnupft wegen der Entwicklung. Doch angeblich sind die Spannungen wieder ausgeräumt.

Burscheid. In der Regel ist es nicht üblich, Gesprächseinladungen öffentlich auszusprechen. Dass die Bezirksregierung Köln in Sachen Burscheider Gesamtschule diesen Weg am Donnerstagnachmittag dennoch einschlug, deutet darauf hin, dass man in der Genehmigungsbehörde etwas verschnupft war.

So liest sich jedenfalls die Pressemitteilung, mit der Oberkirchenrat Klaus Eberl zu einem Beratungsgespräch zum Thema Gesamtschule in Burscheid eingeladen wurde: „Wie die Bezirksregierung erstmals aus der Presseberichterstattung und einer Ratsvorlage für den Schulausschuss der Stadt Burscheid erfuhr, ist bei der beabsichtigten Gründung einer mindestens fünfzügigen Gesamtschule in Trägerschaft der evangelischen Landeskirche zum Schuljahr 2014/15 eine Kooperation mit der Stadt Burscheid angedacht“, heißt es da leicht pikiert, auch wenn Behördensprecher Oliver Moritz diesen Eindruck gestern zurückwies: „Verschnupft sind wir nur wegen des Wetters.“

In der Mitteilung aus Köln wird Gertrud Bergkemper-Marks, Leiterin der Kölner Schulabteilung, zitiert, sie habe diese Einladung „zu einer ersten Beratung“ kurzfristig ausgesprochen, „um offene Fragen und rechtliche Grenzen im Hinblick auf ein Genehmigungsverfahren möglichst frühzeitig zu besprechen“. Dabei gehe es auch darum, „allen Beteiligten, insbesondere den Eltern, realistische Ziele und rechtliche Grenzen bei einer solchen Planung frühzeitig vorzustellen“.

Das Angebot einer „ersten Beratung“ verwundert insofern, als es andererseits glaubhafte Versicherungen gibt, dass es auf Referentenebene längst auch protokollierte Gespräche aller Beteiligten mit der Bezirksregierung gegeben hat.

Gleichwohl reagierte Eberl prompt. Obwohl er in dieser Woche offiziell noch Urlaub hat, traf er gestern bereits zum Gespräch in Köln ein. „Ganz toll“, befand Behördensprecher Moritz und sprach von einem „offenen und konstruktiven Gesprächsverlauf“. Jetzt sei es am Träger, den knappen Zeitplan einzuhalten. „Der Antrag ist das Einzige, das zählt.“ Wenn er erst „kurz vor zwölf“ gestellt werde und Fragen offen blieben, heiße es sonst wieder, die Kölner Bürokraten würden den Beteiligten Knüppel zwischen die Beine werfen.

Auch aus anderer Quelle war zu vernehmen, die offenen Fragen der Abteilungsleiterin seien geklärt worden. Eberl war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Auch seine Referentin meldete sich trotz Zusage nicht mehr zurück. Offenbar will man auf Kirchenseite Frieden walten lasen.

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