Burscheid bekommt einen Kalender

Der Fotokalender für 2017 von Holger Klaes ist ab sofort zu kaufen. Auch in den folgenden zwei bis drei Jahren soll es Kalender geben.

Burscheid bekommt einen Kalender
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Die Stadt erlebt eine kleine Premiere: Für das Jahr 2017 gibt es auch einen der regionalen Kalender von Holger Klaes mit ausschließlich Burscheider Motiven. Zwei bis drei Jahre lang will Klaes nun testen, wie gut ein eigener Kalender für Burscheid bei den potenziellen Kunden ankommt. Donnerstag stellte er das neue Werk in der Buchhandlung Hentschel, wo es auch künftig zu kaufen ist, vor.

Auf 30 mal 40 Zentimetern sind die zwölf verschiedenen Motive dargestellt. „Ich musste mir zuerst ein richtiges Bild von Burscheid machen und dann entscheiden, ob der Ort sich für die Kalenderproduktion überhaupt eignet“, erklärt Klaes. Besonders bei Orten mit kleiner Einwohnerzahl mangele es oft an ausreichend fotografierbaren Motiven. „Und die Befürchtung hatte ich hier zu Anfang auch.“

Mittlerweile haben die Zweifel sich verflüchtigt. „Für die nächsten Jahre habe ich auf jeden Fall genügend Motive“, so der Fotograf und Verlagsinhaber. Er veröffentlicht Kalender in vielen Städten der Region, kennt sich hier also gut aus. „Und es ist natürlich kein Geheimnis, dass etwa Köln aufgrund seiner Größe einfach mehr Motive bietet. Und auch das Interesse der Leute ist da groß, die Kalender werden gut verkauft.“ Anders sei das in Solingen gewesen. Da habe er die Kalenderproduktion nun einstellen müssen. „Es hat sich einfach nicht gelohnt.“

Ob der Burscheider Kalender überdauern wird, hängt maßgeblich vom Interesse der Kunden ab. Einen großen Fan hat das Werk aber schon: Ute Hentschel, Inhaberin der Buchhandlung, stand von Anfang an in regem Austausch mit dem Fotografen. „Herr Klaes hat vieles mit uns abgesprochen, was ich sehr klug finde. Ich als waschechte Burscheiderin konnte ihm ein paar Tipps geben, was wohl besser ankommt, und was nicht.“

Um eine besonders stimmungsvolle Aufnahme der Kirche St. Laurentius zur blauen Stunde zu bekommen, klingelte er kurzerhand beim gegenüberliegenden Rathaus. Denn von unten wollte ihm kein wirklich gutes Bild gelingen. Etwas überrascht kam man aber seiner Bitte nach. „Der Mitarbeiter der Stadt, von dessen Bürofenster aus ich dann die Aufnahmen mit Langzeitbelichtung gemacht habe, war eigentlich schon auf dem Weg in den Feierabend und trommelte ein wenig mit den Fingern“, erzählt Klaes amüsiert.

Er sei viel durch das Land und die Stadt gefahren, erzählt Klaes. Das richtige Motiv zur richtigen Zeit im richtigen Licht zu finden, sei da gar nicht so einfach. „Fotografiert man zum Beispiel eine Straße hinunter, muss man warten, bis die parkenden Autos weg sind.“ Auch den Wetterbericht musste er immer gut studieren. Denn einen nur blauen Himmel findet Klaes langweilig, „am liebsten habe ich die Cumulus-Wolken“, also Quellwolken, „die geben einem Bild Struktur.“

Klaes hofft, dass er etwa 200 Stück seiner Burscheid-Kalender verkaufen kann.

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