Burscheid Bauprojekt vorgestellt: Wohnen und Arbeiten an der alten Ziegelei

Pläne des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes (IEHK) wurden am Mittwoch der Öffentlichkeit in der Aula der Hauptschule vorgestellt. Noch geht es nicht um Details

Burscheid: Bauprojekt vorgestellt: Wohnen und Arbeiten an der alten Ziegelei
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Die Stadt wandelt auf neuem Terrain. Und auf fremden. Ein Mischgebiet Wohnen und Arbeiten soll im Bereich der alten Ziegelei entstehen, so stellten es Bürgermeister Stefan Caplan und Hans-Joachim Hamerla vom Plaungsbüro ASS am Mittwochabend der Öffentlichkeit vor. Die Zuhörer wollten im doch recht großen Plenum, das sich in der Hauptschulaula versammelt hatte, gleich über Details diskutieren. Ob es nur Einfamilienhäuser oder doch auch Mehrgeschossbauten für Geringverdiener sind. Wie denn die Optik aussehen wird. Ob man ein Ghetto für Reiche plane.

Bürgermeister Stefan Caplan hatte seine liebe Mühe, die Fantasien zu bremsen. Ziel des Abends war es schließlich nicht, über Details zu diskutieren. Vor allem in Bezug auf dieses Teilprojekt des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes (IEHK) wäre dies auch gar nicht angebracht.

Ein Großteil des Wohngebietes würde jenseits der Burscheider Stadtgrenze entstehen. Ohne die Kooperation der Stadt Wermelskirchen kann das Projekt nicht realisiert werden. Am Montag wolle man die interkommunale Zusammenarbeit beginnen, kündigte Hans-Joachim Hamerla an. Ein Bauprojekt im Bahnhofsumfeld und an der alten Ziegelei habe einen klaren Vorteil: Neue Fördertöpfe wären durch die Zusammenarbeit mit Wermelskirchen möglich, sagte Stefan Caplan. Die Vorzeichen, dass sich die Nachbarstadt mit den Plänen anfreunden wird, stünden derweil gut. Während der Bürgermeisterwahl im vergangenen Jahr war die alte Ziegelei als eine Industriebrache, die es aufzuwerten gelte, in aller Munde. Rainer Bleek (SPD) selbst kündigte schon vor dem Wahlsieg an, die interkommunale Zusammenarbeit intensivieren zu wollen.

Womöglich werden Caplan und Bleek auch über die Ansiedlung eines SB-Marktes diskutieren müssen. Dies wäre allerdings die schlechtere Alternative, wie Chefplaner Hamerla betonte. Favorit für den besagten SB-Markt bleibe die Ecke Witzheldener Straße/Kölner Straße, wo heute noch das Hotel Heyder steht.

Schon im Vorfeld des Abends wurde viel über die Nahversorgung in Hilgen diskutiert — beispielsweise über den so genannten Dorv-Laden. Doch dieser werde nur dann weiterverfolgt, wenn der SB-Markt nicht realisiert werde. „Bauruinen am Dünweg“ sahen für diese Entwicklung Zuhörer, die damit die großen Discounter meinten. Hans-Joachim Hamerla schüttelte vehement den Kopf. Die Konkurrenz zu den Supermarktketten am Rande Hilgens nehme man billigend in Kauf, nur so könne man dafür sorgen, dass der Einzelhandel im Kern Hilgens bestehen bleibe.

Hamerla sagte im Anschluss, er wolle alle Bürger mit dem IEHK mitnehmen. Dicke Bretter könne er bohren. Ohnehin erwähnte der Planer auffallend oft ein anderes Bauprojekt im Rhein-Sieg-Kreis. „In Lohmar habe ich aus Nichts ein Zentrum gemacht.“ Und Lohmar sei „auch keine Überfliegerstadt“ gewesen.

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