Bären in Herbststimmung

Jetzt suchen die Bären im Kölner Zoo vor allem eines: Futter. Noch sind sie draußen zu sehen, bevor sie sich im Winter zurückziehen.

Bären in Herbststimmung
Foto: Werner Scheurer

Köln. Herbstzeit — Fresszeit: So gilt es bei den Braunbären, zu denen auch die Grizzlybärin im Kölner Zoo zählt. Sie ist im Spätsommer und Frühherbst besonders hungrig. Im August nimmt die Bärin bis zu 50 Kilogramm an Gemüse und Obst zu sich. Fisch, Pansen und Fleisch werden dann ebenfalls gereicht und gerne genommen.

Nachdem sie in den vergangenen vier Monaten fast 50 Kilogramm zugenommen hat, wird ihr Appetit allmählich geringer. Sie hat ihre Nahrungsaufnahme bereits auf etwa 20 Kilogramm pro Tag reduziert und ist wählerischer geworden. Die Möhren sind nun weniger beliebt, während sie neben dem tierischen Nahrungsangebot Rote Beete, Birnen, Trauben und Nüsse bevorzugt.

Auch im natürlichen Lebensraum suchen Braunbären, die über die gesamte Nordhalbkugel verbreitet sind, zu dieser Jahreszeit möglichst kalorienreiches Futter. Je nach Angebot im Lebensraum reicht dies von zuckerreichen Beeren und Früchten über Nüsse und Eicheln bis hin zu den fettreichen Lachsen, die auf der Wanderung zu ihren Laichplätzen abgefischt werden.

Allen Braunbären ist der enorme Hunger im Spätsommer und Herbst gemeinsam. Dann fressen sie sich Fettreserven an, die nötig sind, um den mehrmonatigen, nahrungsarmen Winter mit Hilfe des Winterschlafs zu überstehen. Der Zyklus des Feistens und Fastens ist angeboren, selbst die Grizzlybärin im Kölner Zoo wird ihre Futteraufnahme und Aktivität weiter reduzieren und sich gegen Weihnachten für sechs bis acht Wochen in ihre Höhle zurückziehen, ohne weitere Nahrung aufzunehmen.

Ganz anders geht es bei dem kleinsten Vertreter der Bärenfamilie, den Malaienbären, zu. Sie kommen hauptsächlich in den tropischen Regenwäldern Südostasiens vor. Malaienbären sind ganzjährig aktiv und ständig auf der Suche nach Nahrung am und im Boden sowie im Holz.

In ihrem Lebensraum herrschen meist Temperaturen zwischen 24 und 28 Grad. Solange die Sonne scheint und die Temperatur wie in den vergangenen Tagen über 15 Grad liegt, nutzen auch die Kölner Malaienbären die Außenanlagen noch ausgiebig, um das während der Streufütterungen weit verteilte Obst aufzusammeln — beliebt sind vor allem Trauben. Mit zurückgehenden Temperaturen halten sich die Malaienbären bevorzugt in den geheizten Innenställen auf und lassen sich nur noch zur Futtersuche blicken.

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