Ausstellung: Die Kunst der Kiefernnadel

Angela Kiersch ist die dritte Künstlerin, die der Kulturverein für seine Reihe im Kulturbadehaus ausgewählt hat.

Ausstellung: Die Kunst der Kiefernnadel
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Immer wieder etwas ganz anderes: Nach den feinfühligen Menschenstudien von Stephanie Binding und der opulenten Wunderwelt von Patrizia Marchese hat sich der Kulturverein im dritten Jahr seiner Ausstellungsreihe mit professionellen Künstlern für Angela Kiersch aus Neukirchen-Vlyn entschieden. Die 56-Jährige befasst sich viel mit Naturmaterialien, aber auch anderen Fundstücken, die sie in neue Zusammenhänge stellt, um mit ihnen eine, wie sie sagt, „fremdartige Vertrautheit“ zu entwickeln.

So ähnlich hatte vor einem Jahr auch ihre Ausstellungsvorgängerin Marchese ihre Arbeitsmethode beschrieben — aber wie unterschiedlich fällt das Ergebnis aus. Bei Kiersch entstehen Objekte und Installationen mit einer eher reduzierten Formsprache: Steine mit einer Art Wolletoupet oder mit Fäden umwickelt; ein bislang unbeachtetes Sitzkissen, das mit zahllosen Kiefernnadeln ausgestattet ist und plötzlich eine völlig neue Lebendigkeit ausstrahlt.

Auf diesem Grat zwischen Zerfall und Bedeutungslosigkeit der Dinge einerseits und der Entdeckung ihrer bisher ungenutzten Fähigkeiten andererseits bewegt sich Kierschs künstlerischer Ausdruck.

Von dem Kulturbadehaus als Ausstellungsraum zeigt sie sich wie ihre Vorgängerinnen begeistert. Und bis zur Ausstellungseröffnung im September sollen auch neue Objekte für den besonderen Ort entstehen; eine Hängeinstallation im Zentrum des Raums unter der Kuppel ist eine erste Idee.

Die Kulturvereinsvorsitzende Jelle von Dryander ist sicher, dass nach der Farben- und Gestaltungsorgie im vergangenen Jahr nun auch die erdigeren Töne und konzentrierteren Objekte der Münsteraner und Düsseldorfer Akademieabsolventin in dem kalt-kargen Kulturbadehaus gut zur Geltung kommen.

Vier weitere Bewerbungen hatten dem Kulturverein vorgelegen; anders als im vergangenen Jahr wird es mit diesen Künstlern aber keine zusätzliche Gemeinschaftsausstellung geben, weil Organisator Heinz-Peter Knoop dafür keinen passenden Termin mehr sichern konnte.

Gesichert ist aber weiter die finanzielle Unterstützung durch die Sponsoren Maryo Fietz, Bert-Ulrich Weber, Ekkehard Behnke und Hans Dieter Claas. „Und sie geben nicht nur Geld, sondern interessieren sich auch und nehmen regen Anteil an dem, was wir hier machen“, freut sich Knoop.

Die gut 14-tägige Ausstellung wird am Freitag, 11. September, eröffnet und endet am Sonntag, 27. September.

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