Burscheid Aus der Mühle wird langsam ein Museum

Geplant ist in weiter Ferne ein regelmäßiger Öffnungstag. Jetzt hat auch Dorina Krieger mit ihrem Spinnrad Einzug gehalten.

Burscheid: Aus der Mühle wird langsam ein Museum
Foto: Sarx

Burscheid. Von einem Museumstag will Armin Busch noch nichts hören und winkt sofort ab. „Da können wir vielleicht mal zum Jahresende drüber nachdenken“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins Lambertsmühle.

Burscheid: Aus der Mühle wird langsam ein Museum
Foto: Siewert

Dennoch führt er nicht ohne Stolz durch die Räume des historischen Gemäuers und zeigt das, was künftig regelmäßig auch einmal von der Öffentlichkeit besichtigt werden soll. Beispielsweise ist auf dem Speicher ein großer gläserner Schaukasten entstanden, in dem unter gedimmtem Licht ausgestopfte Tiere stehen, die zu den Vorkommen der Fauna im Umfeld der Mühle gehören. Doch noch sei viel zu tun und ein regelmäßiger Museumstag hänge auch von der Frage ab, wie die Gebühren für den Eintritt eingezogen werden und wer dafür ebenfalls regelmäßig mittwochs zur Verfügung stehe. Immerhin: ein neuer Hausmeister ist gefunden.

Burscheid: Aus der Mühle wird langsam ein Museum
Foto: Doro Siewert

Und noch jemand ist gefunden: Dorina Krieger haucht der Mühle neues Leben ein. Im Gesindezimmer hat die 50-jährige Dürscheiderin ihre Zelte bereits mit einem Spinnrad aufgeschlagen. Bereits während des Adventsmarktes zeigte die Beamtin der Stadt Leverkusen, wie sie Wolle herstellt. Und künftig will sie dies auch den Burscheidern — und natürlich Gästen aus dem ganzen Umland — demonstrieren. Einziger Haken bislang: Als Mitarbeiterin des Fachbereichs Soziales hatte sie bislang nicht die Möglichkeit, regelmäßig mittwochs bei den Treffen der Ehrenamtler dabei zu sein. Mit ihrem Arbeitgeber will sie nun eine Möglichkeit finden, damit sie ihrem Hobby möglichst authentisch nachgehen kann. Nämlich vor Ort in der Lambertsmühle. „Ich würde gerne später mal zeigen, welchen Weg die Wolle geht. Und welche Arbeit dahinter steckt.“

Ausschlaggebend dafür sei nicht nur ihr Hobby („Das ist für mich keine Arbeit, sondern Entspannung“), sondern Erlebnisse mit jungen Menschen, die zum Teil gar nicht mehr wüssten, was ein Spinnrad ist und überhaupt kein Verhältnis mehr zu Kleidung hätten.

Dabei habe Wolle im Gegensatz zu den billigen künstlichen Produkten heutiger Tage viele Vorteile: „Früher waren die Unterzieher von Feuerwehrleuten aus Wolle, weil sie erst ab bestimmten Temperaturen brennt. Und: „Es ist ja ein Tier, das dahinter steckt.“

Dorina Krieger, die selbst mehrere Spinnräder zu Hause hat, möchte aber nicht nur Schulklassen an den Wert alter Errungenschaften erinnern. „Ich möchte auch einen Spinnkreis zusammenbekommen.“ Regelmäßig will sie sich mit Gleichgesinnten in der Lambertsmühle dazu treffen.

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