Burscheid Auch die Feuerwehr muss um den Nachwuchs kämpfen

Attraktive Angebote wie einen authentischen 24-Stunden-Dienst am kommenden Wochenende sollen die Jugend von dem „Job“ begeistern.

Burscheid: Auch die Feuerwehr muss um den Nachwuchs kämpfen
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Auch die Burscheider Feuerwehr muss sich für den Nachwuchs strecken. „Auf Dauer wird es immer schwieriger, junge Menschen für uns zu gewinnen“, erklärt Jens Knipper, Sprecher der Wehr.

Er vermutet hinter den immer geringer werdenden Interesse keine spezifische Ablehnung gegen die zum Teil harte Arbeit der Feuerwehr. „Das ist eher ein gesellschaftliches Proplem, das sich in vielen Bereichen bemerkbar macht.“ Eine Ursache könne seiner Meinung nach die Ablenkung junger und auch schon jüngster Menschen durch das Internet und aller seiner technischen Geräte sein. Zu viele seien vermutlich eher lieber „online“ als präsent im realen Leben.

So seien die meisten der Nachwuchskräfte in den eigenen Reihen — momentan sind es 30 Jungen und Mädchen — fast nur noch aus „genetischen“ Gründen bei der Feuerwehr. „Mein Vater war auch bei der Feuerwehr“, erklärt Knipper. Doch früher seien auch „Seiteneinsteiger“ gekommen, die sich vom Erlebnisberuf Feuerwehr angezogen gefühlt haben. Und jene, die etwas Gutes tun wollten. Heute komme kaum noch jemand freiwillig. Mundpropaganda und das Elternhaus seien die wesentlichen Standbeine, um Nachwuchs zu bekommen.

Fortan solle deshalb mehr auch in der Öffentlichkeit gezeigt werden, wie spannend die Tätigkeit des Feuerwehrmanns sein kann und wie groß der Zusammenhalt sei.

Am kommenden Wochenende erleben deshalb die Mitglieder der Burscheider Jugendfeuerwehr einen authentischen 24-Stunden-Dienst wie bei einer richtigen Berufsfeuerwehr. Zu viel soll den Elf- bis 18-Jährigen noch nicht verraten werden, da sie sich im richtigen Beruf ja auch nicht die Einsatzlage aussuchen können. Hauptwache der jungen Leute ist das Haus der Kirche auf dem Schulberg.

Der Hausmeister des Gebäudes ist Mitglieder der Burscheider Feuerwehr, die Tochter — wie könnte es anders sein — Mitglied der Jugendfeuerwehr. Über den Vater wurde der Kontakt zum Kirchenkreis Leverkusen der Evangelischen Kirche als Hausherr geknüpft — und das Gebäude konnte gechartert werden.

Von dort aus, so viel sei verraten, rückt der Nachwuchs zu Übungen aus. „Sie werden mit Piepsern alarmiert wie wir, dürfen aber nicht mit Alarm fahren“, erläutert Knipper. „Aber das Blaulicht werden wir natürlich ab und zu einschalten“, erklärt der Hauptfeuerwehrmann.

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