Als Familienväter Rennfahrer waren

Andreas Seidel hat sein zweites Buch über den Klingenring- Bergpreis zwischen Wupperhof und Witzhelden Orth herausgegeben — mit vielen Bildern.

Bergisches Land. Nur ein Jahr ist es her, dass der Solinger Andreas Seidel sein Buch über den Klingenring-Bergpreis zwischen Wupperhof und Witzhelden-Orth veröffentlichte. Mit 300 Exemplaren war die Auflage zwar überschaubar, doch war es die Resonanz auf des erste Buch, dem der Rennsportfan aus der Klingenstadt ein weiteres folgen lässt.

„Viele Motorsportfans haben mir Fotos aus ihren Archiven zukommen lassen, die es wirklich wert sind, nicht in meinem PC zu stecken“, erzählt Seidel, der für sein erstes Werk noch Archive sichten musste. Diesmal war ein ehemaliger Fan dabei, der dem Autor ganze Dia-Serien zur Verfügung stellte. „Das war für mich wie ein Volksfest.“ Das neue Buch ähnelt deshalb zwar mehr einem Bildband mit Text, doch leben auch in den Bildern jene Geschichten auf, von denen Seidel endlos erzählen könnte. „Jeder, der vier Räder hatte und das Lenkrad gut bedienen konnte, ist mitgefahren.“ Zumindest in den Anfangsjahren als regionale Veranstaltung. „Da waren viele Familien montags wieder mit dem Bus unterwegs.“

Durch strengere Auflagen von Jahr zu Jahr wurde das Fahrerlager ab 1982 in Orth eingerichtet. Jeder, der die Rennwagen — oder aufgemotzte Straßenautos — näher unter die Lupe nehmen wollte, fand also in Witzhelden sein Rennparadies. Allerdings ließ die Begeisterung in der Öffentlichkeit nach, als das Rennen nicht mehr zum Bergpokal zählte. Nur noch 2000 Zuschauer kamen, bevor die Auflagen so streng wurden, dass mit dem Jahr 1984 das letzte Rennen stattfand.

Doch heute noch hätten die Fans des Klingenring-Bergpreises wieder Benzingeruch und Abgase in der Nase, wenn sie die Schutzzäune am Rande der Strecke entdeckten. Diese könne man aber nur im Winter unterhalb von Witzhelden sehen, wenn die Natur sich zurückgezogen habe, sagt Seidel. Doch ausschließen, dass es das Rennen noch mal geben kann, will er nicht. „Das ist ja jetzt wieder im Kommen.“ Im Sauerland beispielsweise.

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