Aktion „Hilfe für Beatrix“ verschafft der DKMS 240 mögliche neue Spender

Die Aktion „Hilfe für Beatrix“ verschafft der DKMS 240 mögliche neue Spender von Stammzellen.

Burscheid. Der größte Schwung kam gleich zu Beginn der Registrierungsaktion. Mehrere Dutzend Feuerwehrleute ließen sich am Sonntagmorgen im Haus der Kunst als potenzielle Spender in die Datenbank der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) aufnehmen. Als die Aktion „Hilfe für Beatrix“ dann am Nachmittag zu Ende ging, konnte sich die Kölner DKMS-Mitarbeiterin Soheila Ghiasi über 240 mögliche neue Stammzellspender freuen.

Viele von ihnen waren zuvor im Foyer von Axel Plutte persönlich begrüßt worden. Seine Ehefrau Beatrix Mettlach-Plutte ist wegen ihrer Leukämieerkrankung dringend auf eine Stammzellspende angewiesen. Sie selbst hat das Krankenhaus inzwischen zwar wieder verlassen und ist zu Hause, konnte an der Aktion aber nicht teilnehmen. „Sie soll Menschenaufläufe wegen der Infektionsgefahr meiden“, sagt ihr Ehemann.

Plutte freute sich über den Zuspruch: „Die Wahrscheinlichkeit, dass die Aktion meiner Frau hilft, ist zwar sehr gering. Aber dafür ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie irgendeinem anderen Betroffenen zugutekommt.“

Auch die Academie-Vorsitzende Anke Wischer bedankte sich für die große Beteiligung der Burscheider: „Das ging quer durch alle Bevölkerungsschichten. Toll, dass auch so viele ausländische Mitbürger mitgemacht haben.“

Angehörige der Familie, die Musicalische Academie, der Orchesterverein Hilgen und die Kaltenherberger hatten die Werbetrommel für die Aktion gerührt. Begleitet wurde der Tag von zwei Benefizkonzerten.

Am Vormittag sorgten Sängerinnen und Sänger der Musikhochschule Köln über anderthalb Stunden mit Auszügen aus europäischen Opern für Begeisterung unter den Zuhörern. Allerdings entsprach der Zuspruch nicht der musikalischen Qualität: Gerade um die 50 Besucher wurden gezählt; zwischen den Stücken gab es, bedingt durch die parallele Registrierungsaktion, ein Kommen und Gehen. Am Nachmittag traten dann noch mehrere Ensembles des Orchestervereins Hilgen auf.

Derweil übernahmen freiwillige Helfer im Pastor-Löh-Zimmer die Beratung der Spendewilligen. Zwei Unterschriften mussten geleistet werden: für das Einverständnis zum notwendigen Abstrich und als Einwilligung, auch international als Spender zur Verfügung zu stehen. Dann fuhren sich die Interessenten noch selbst mit zwei Wattestäbchen zweimal durch den Mundraum — und konnten wieder nach Hause gehen.

„Wir nehmen erst wieder mit ihnen Kontakt auf, wenn ihre Gewebemerkmale wirklich mit einem Patienten übereinstimmen“, erklärt DKMS-Mitarbeiterin Ghiasi. „Das kann schon nach vier Wochen der Fall sein, aber vielleicht auch erst nach zehn Jahren.“ Deswegen muss die endgültige Zustimmung auch erst dann gegeben werden.

50 Euro kostet die DKMS jede Typisierung, der gestrige Tag daher rund 12 000 Euro. Immerhin 2220,20 Euro wurden im Haus der Kunst gesammelt.

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