A 1: Schon wieder ein schwerer Unfall

Der Fahrer eines Kleintransporters hatte das Stauende im Kreuz Leverkusen übersehen. Vier Menschen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer.

A 1: Schon wieder ein schwerer Unfall
Foto: Siewert

Burscheid. Wenn in Burscheid die Sirenen ausgelöst werden, geht es für die Retter der Wehr und der Hilfsorganisationen zumeist auf die Autobahn. Und häufig wissen sie dann schon bei den ersten eintrudelnden Meldungen, dass es mal wieder Schwerverletzte zu beklagen gibt — wenn es dabei bleibt.

Erst in der vergangenen Woche gab es einen verheerenden Unfall mit einem Toten, mehreren Schwerverletzten und einem Sachschaden, der leicht eine halbe Million Euro betragen dürfte. Nur zehn Tage später, am Mittwoch um 11.30 Uhr, erneut ein kapitaler Unfall. Erneut am Stauende, diesmal am Ende der Gefällestrecke etwa zwei Kilometer vor dem Kreuz Leverkusen. Das Muster des Unfalls ist das der furchtbaren Karambolagen der vergangenen Wochen und Monate (auch im März hatte es ebenfalls mehrere Verletzte und einen Toten gegeben):

Der 50-jährige Fahrer eines VW-Transporters hatte laut Polizei „das Stauende nicht bemerkt“. Mit hoher Geschwindigkeit raste er auf einen Peugeot aus Frankreich, dessen Fahrer das Fahrzeug hinter dem Rückstau zum Stehen gebracht hatte. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Peugeot auf den BMW davor geschoben — und dieser wiederum auf einen Laster, der sich davor eingereiht hatte.

Am schwersten traf der Unfall den Fahrer (22) und Beifahrer (36) des Peugeot. Sie wurden im Fahrzeug eingeklemmt und mussten möglichst schonend von der Feuerwehr Burscheid aus dem Wrack befreit werden. „Hierzu wurde das Dach des Wagens von uns abgetrennt“, erläutert Klaus Kopisch, stellvertretender Leiter der Wehr. Behandelt wurden die Männer unter anderem von einem Notarzt, der mit einem Rettungshubschrauber eingeflogen werden musste. Mit dem Helikopter wurde einer der Männer in die Uniklinik nach Köln geflogen, der andere wurde mit dem Rettungswagen in die Klinik nach Merheim transportiert.

Der Fahrer des Transporters wurde nach Angabe der Polizei ambulant in einem Opladener Krankenhaus behandelt. Auch der Fahrer des BMW (28) sei nur leicht verletzt worden.

Von etwa 11.30 Uhr bis 13 Uhr musste die A 1 komplett gesperrt werden. Die Autofahrer mussten zwar die Schnellstraße in Höhe der Anschlussstelle verlassen. Dennoch bildete sich ein Rückstau bis zu einer Länge von 20 Kilometern bis hinter den Rastplatz in Remscheid. Gegen 13 Uhr konnte zumindest eine Fahrspur freigegeben werden. Doch das Verkehrschaos löste sich nur langsam wieder auf.

Die Feuerwehr Burscheid war mit 25 Kräften der Löschzüge Mitte, Hilgen und Paffenlöh im Einsatz. Sie konnten die Einsatzstelle anders als bei dem Unfall vor zehn Tagen schon relativ schnell wieder verlassen und waren etwa zwei Stunden später wieder in der Wache. Probleme gab es allerdings bei der Anfahrt der ersten Kräfte. „Die Rettungsgassen waren zugestellt, wir hatten Probleme zum Unfallort durchzukommen“, sagt Klaus Kopisch. Aber auch das ist eine Form von Alltag auf der Autobahn für die Helfer, an der sich nichts zu ändern scheint.

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