„Wir werden keine Anti-CDU“

Am Montag wird im Hotel Schützenburg das „Bündnis für Burscheid“ ins Leben gerufen.

Burscheid. Die CDU ist bald endgültig nicht mehr politische Heimat von Michael Baggeler. Nach dem Austritt aus dem Stadtverband sind nun auch die Tage im Kreisverband gezählt.

Offiziell will Thomas Frank, Geschäftsführer der CDU Rheinisch Bergischer Kreis, eine diesbezügliche Entscheidung des Kreisvorstands von Donnerstag zwar nicht bestätigen, doch sagt er deutlich: "Ich gehe davon aus, dass er die Satzung gelesen hat."

Demnach sei es laut Baggeler zwar möglich, bei einem Austritt aus dem Stadtverband weiter Mitglied im Kreisverband zu sein, nicht aber, wenn eine neue politische Heimat in einer konkurrierenden Gruppierung gefunden werde.

Und die wird der ehemalige CDU-Vorsitzende bald haben. Am Rande eines Pressegesprächs gab Michael Baggeler am Freitag bekannt, dass er am Montagabend, nach entsprechender Gründungsversammlung (19 Uhr, Hotel Schützenburg), dem "Bündnis für Burscheid" beitreten werde.

Um glaubwürdig bei jenen zu sein, die ihn als Bürgermeisterkandidaten bei der Kommunalwahl am 7. Juni unterstützten, müsse er mit ihnen den Schulterschluss vollziehen. "Ich werde jetzt meinen Strich ziehen."

Falls ihm eine Mitgliedschaft auf Kreisebene tatsächlich verbaut wird, werde er nicht darum kämpfen. "Ich muss es ja nicht auf die Spitze treiben."

Ungewiss ist laut Baggeler noch dessen Zukunft als Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses. Theoretisch könne ihn die CDU jederzeit kaltstellen.

Um ihn als amtierenden ehrenamtlichen Bürgermeister abzuservieren, sei dagegen eine Zweidrittel-Mehrheit des Rates nötig. Beide Ämter wolle er bis zum Ende der Legislaturperiode ausüben. Er glaube nicht, dass er daran gehindert wird.

Als Eckpunkte der künftigen Politik des Vereins "Bündnis für Burscheid" kündigte der Kandidat für den Vorsitz, Argirious Papazoglou, drei Schwerpunkte an: Bildung und Schule, Sport und Wirtschaft. Inhaltlich wolle man das Rad nicht neu erfinden.

"Wir werden keine Anti-CDU werden." Grundsätzlich gehe es ihm darum, die Politik in Burscheid "wieder berechenbar" zu machen und jungen Menschen zu signalisieren, dass Vereinbarungen eingehalten werden müssten. "Wir wollen nicht mit den Menschen so umgehen, wie die CDU mit uns."

Michael Baggeler rechnet damit, dass die Abspaltung der ehemaligen Parteimitglieder "nicht unerhebliche Konsequenzen" für die CDU nach sich ziehen wird. "Ich wage die Prognose, dass die CDU nicht stärkste Kraft bleiben wird."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort