Zentralbankchef der Schweiz in Bedrängnis

Spekulationen der Ehefrau haben Philipp Hildebrand angreifbar gemacht.

Zürich. Mächtige Männer, fast verboten gute Geschäfte und selbstbewusste Ehefrauen — das ist der Stoff, aus dem Affären sind. Der Schweizer Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand ist wegen lukrativer Devisengeschäfte seiner Frau in Bedrängnis. Er sagt: „Ich bin mir keiner rechtlichen Verfehlung bewusst.“

Ins Straucheln brachte den Finanzlenker seine Frau Kashya, die ehemals für einen Hedgefonds arbeitete — und nun Besitzerin einer Züricher Galerie ist. Und sie besitzt nach Aussage ihres Mannes noch etwas: eine Vollmacht über alle seine Konten sowie laut Hildebrand einen ausgeprägten Willen: „Meine Frau ist eine starke Persönlichkeit, sagen wir es so.“

Ohne sein Wissen, wie Hildebrand betonte, habe seine Frau am 15. August 400 000 Franken in US-Dollar getauscht und angelegt. Erst einen Tag später habe Hildebrand selbst von der Transaktion erfahren, sagte der Zentralbank-Chef und gab zu, „nicht entschlossen genug gehandelt und die Rückabwicklung aller Devisentransaktionen vom 15. August 2011 angeordnet“ zu haben.

Drei Wochen später hatte nämlich die Notenbank als Mittel gegen die anhaltende Aufwertung des Franken einen Mindestwechselkurs zum Euro fest, woraufhin nicht nur der Euro, sondern auch der Dollar gegenüber dem Franken stark anstieg.

Anfang Oktober veräußerte Kashya Hildebrand die Position wieder und macht damit 75 000 Franken Gewinn. Nun hat Philipp Hildebrand die 75 000 Franken (62 000 Euro) gespendet.

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