Zeitung: Reederei aus Singapur will Hapag-Lloyd kaufen

Hamburg (dpa) - Die Reederei Neptune Orient Lines (NOL) aus Singapur nimmt einem Medienbericht zufolge einen neuen Anlauf, den Hamburger Konkurrenten Hapag-Lloyd zu kaufen.

Im Sommer 2008 hatte NOL, die dem Staatsfonds Temasek gehört, schon einmal über mehrere Wochen Verhandlungen mit dem Hapag-Großaktionär TUI geführt, war sich am Ende aber nicht über einen Kaufpreis einig geworden. Jetzt gibt es nach Informationen der Tageszeitung „Die Welt“ aus dem Unternehmen erneut Kontakte des TUI-Managements mit NOL. Für Januar seien weitere Gespräche geplant.

Mit einem konkreten Angebot aus Asien wird laut dem Zeitungsbericht noch im Frühjahr gerechnet. Allerdings seien die Erfolgsaussichten auch diesmal alles andere als sicher: Denn auch der Mehrheitsaktionär von Hapag-Lloyd, das Albert-Ballin-Konsortium, könnte die Anteile der TUI übernehmen. Die betroffenen Unternehmen waren auf dpa-Anfrage am Wochenende zunächst nicht zu erreichen.

Der Tourismuskonzern TUI will im nächsten Jahr aus der Schifffahrt aussteigen. Noch hält TUI 38 Prozent der Hapag-Aktien. Wie das Blatt schreibt, muss TUI in einem ersten Schritt die Anteile dem Mehrheitsaktionär der Reederei, dem Ballin-Konsortium, andienen. Dann erstelle eine Düsseldorfer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ein Gutachten zu Hapag-Lloyd und ein möglicher Kaufpreis werde ausgehandelt.

Würden sich danach beide Seiten nicht einig und komme es bis zum 30. September 2012 nicht zum Abschluss eines Kaufvertrages, könne TUI die Anteile anderen Interessenten anbieten.

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